Makro-Betrug in Barcelona: Über 40 Opfer nach Mehrfachvermietung von Zimmern

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Makro-Betrug in Barcelona: Über 40 Opfer nach Mehrfachvermietung von Zimmern
Bild: KI

In Barcelona sind mehr als 40 Menschen Opfer eines groß angelegten Mietbetrugs geworden. Der mutmaßliche Täter, ein Mann brasilianischer Herkunft, vermietete wiederholt dieselben Zimmer und Wohnungen über eine beliebte App für private Zimmervermietungen. Nach dem Einsammeln der Kautionen – meist um die 500 Euro – verschwand er spurlos. Viele Betroffene verloren nicht nur ihr Geld, sondern auch persönliche Gegenstände.

Vorgehensweise des Betrügers

Der Mann, von den Opfern als „Pablo“ identifiziert, präsentierte sich als Eigentümer einer Wohnung im Stadtteil Eixample. Er zeigte Interessenten die Immobilie, legte Verträge vor, händigte Schlüssel aus und sammelte Kautionen ein. Teilweise verlangte er bis zu 1.800 Euro für die komplette Wohnung. Das betrügerische Muster: dieselben Räume wurden mehrfach vermietet.

Die Opfer berichten übereinstimmend, dass sie offizielle Quittungen, Verträge und sogar Kopien seines Ausweises erhielten. Viele brachten bereits Möbel und persönliche Gegenstände in die Wohnung – die dann plötzlich nicht mehr zugänglich war.

Drohungen und Einschüchterung

Besonders brisant: Einige Betroffene berichten von Drohungen und Einschüchterungen durch Personen, die sich noch in der Wohnung befanden. Opfer gaben an, mit Gewalt bedroht worden zu sein, als sie ihre Habseligkeiten zurückholen wollten. “Sie sagten uns, dass sie uns umbringen würden, wenn wir zurückkämen”, schilderte eine Betroffene.

Polizei und Ermittlungen

Die katalanische Polizei, Mossos d’Esquadra, bestätigt, dass Mietbetrug zu den häufigsten Delikten im digitalen Raum gehört. Neben Phishing, Smishing und Vishing gehört er inzwischen zu den fünf meistgemeldeten Betrugsarten.
Ermittler prüfen derzeit, ob es sich um ein organisiertes Netzwerk handelt, da Nachbarn den Verdächtigen über Wochen regelmäßig in der Wohnung gesehen haben.

So schützen sich Mieter

Die Polizei rät dringend zu doppelter Überprüfung von Angeboten, insbesondere über Online-Plattformen. Dazu gehören die Recherche von Bewertungen, die direkte Kontaktaufnahme mit Hausverwaltungen sowie Vorsicht bei Vorauszahlungen in bar.

Eine wachsende Gefahr in Spaniens Großstädten

Der Fall zeigt die prekäre Situation auf dem Wohnungsmarkt in Spanien, insbesondere in Barcelona, Madrid und Valencia. Junge Menschen, Studenten und Neuankömmlinge sind besonders gefährdet. Die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen als die bisher bekannten 42 Opfer.

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