Die Autonome Gemeinschaft Madrid steht vor einer potenziellen Transformation ihrer Mobilitätslandschaft. Der neue Straßenplan für den Zeitraum 2025-2032, der kurz vor der endgültigen Genehmigung steht, beinhaltet ein beeindruckend ehrgeiziges Ziel: den Bau eines 387 Kilometer langen, regionalen Radwegenetzes. Dieses Vorhaben ist von entscheidender Bedeutung, da die bestehende Infrastruktur mit knapp fünfzig Kilometern bisher stark begrenzt ist und frühere Versprechen für einen Ausbau kaum sichtbare Fortschritte brachten.
Ein milliardenschweres Versprechen für Radfahrer
Der auf dem Tisch liegende Vorschlag sieht über 116 Millionen Euro für rund dreißig Einzelmaßnahmen vor. Der Großteil davon, nämlich 27 Projekte, konzentriert sich auf den Neubau von Radwegen, die parallel zu den Haupt-, Neben- und Ortsstraßen der Region verlaufen sollen. Drei weitere Maßnahmen befassen sich mit der Anpassung bestehender Kreuzungen, um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen.
Zu den herausragenden Projekten gehört die Verlängerung des Radweges entlang der M-404, der Navalcarnero mit Villarejo de Salvanés verbinden und durch Gemeinden wie Batres, Ciempozuelos und Chinchón führen soll. Allein für diesen rund 60 Kilometer langen Abschnitt sind etwa 18 Millionen Euro veranschlagt.
Ein weiteres Schlüsselprojekt ist der geplante Radweg parallel zur M-600, der sich über 50,5 Kilometer zwischen Navalcarnero und Guadarrama erstrecken würde. Die Kosten für dieses Vorhaben werden auf mindestens 15,1 Millionen Euro geschätzt.
Verzögerungen und politische Debatten: Der lange Weg zum Ziel
Trotz der ambitionierten Pläne gibt es auch Kritik und Bedenken hinsichtlich der Umsetzung. Ein prominentes Beispiel ist der seit langem geforderte Radweg entlang der M-608, der Venturada mit Collado Villalba verbinden soll. Obwohl die Studien für dieses 38-Kilometer-Projekt weit fortgeschritten waren und ein Baubeginn für 2024 angedacht war, sieht der neue Plan die Investitionen erst für die Jahre 2031 und 2032 vor.
Diese Verzögerungen waren kürzlich auch Thema in der Madrider Versammlung. Marcos Herrero, Abgeordneter der PSOE, erinnerte daran, dass Präsidentin Ayuso bereits im Juni 2021 ein Grundnetz von 137 Kilometern angekündigt hatte. “Heute, fast 1.500 Tage später, wissen wir, dass null Kilometer gebaut wurden”, kritisierte er.
Die Generaldirektorin für Straßen, Natalia Quintana, verteidigte die Arbeit der Regierung und verwies auf die Komplexität solcher Projekte. Die Verfahren seien ebenso anspruchsvoll wie die für den Bau einer Straße und erforderten strenge technische und umweltrechtliche Prüfungen. “Es ist nicht einfach, und umso mehr, wenn wir das Verfahren rigoros durchsetzen wollen”, erklärte Quintana und fügte hinzu, dass bereits 54 Kilometer in Bearbeitung und drei Projekte kurz vor der Ausschreibung stünden.
Weitere geplante Schlüsselrouten für die Region
Neben den bereits genannten Großprojekten umfasst der Straßenplan 2025-2032 eine Vielzahl weiterer wichtiger Verbindungen. Dazu gehören Radwege entlang der:
- M-111 (Barajas-Fuente el Saz de Jarama)
- M-512 (Puerto de la Cruz Verde-Robledo de Chavela)
- M-501 (im Abschnitt Alcorcón-Chapinería)
- M-219 (Loeches-Campo Real)
Auch für die Straßen M-300, M-302, M-505 und M-506 sind Projekte vorgesehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Verlängerung des bestehenden Radweges an der M-607. Dieser soll von Colmenar Viejo um mehr als 20 Kilometer bis nach Navacerrada verlängert werden. Allerdings müssen sich Radfahrer auch hier gedulden: Die Arbeiten sind laut Zeitplan für 2031 angesetzt und sollen 2032, im letzten Jahr der Gültigkeit des Plans, abgeschlossen werden.
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