Lebensmittelwarnung wegen eines gefährlichen Pestizids in Orangen aus Ägypten

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Das Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel (RASFF) der Europäischen Union hat eine Warnung herausgegeben, nachdem in für den spanischen Markt bestimmten Orangen aus Ägypten hohe Konzentrationen eines gefährlichen Pestizids entdeckt wurden. Die Behörden haben die betroffenen Waren an den Grenzen gestoppt und eine Warnung für ganz Europa ausgesprochen.

Die betroffenen Orangen enthielten das weit verbreitete Insektizid Chlorpyrifos in Konzentrationen, die über den gesetzlichen Höchstwerten liegen. Das RASFF hat das Gesundheitsrisiko als “ernst” eingestuft und den Vorfall wegen des potenziellen Risikos für die öffentliche Gesundheit gemeldet.

Analysen der europäischen Agentur zeigten eine Chlorpyrifos-Konzentration von 0,086 mg/kg-ppm, was den festgelegten Rückstandshöchstwert von 0,01 mg/kg-ppm deutlich übersteigt. Weitere Informationen zu dem betroffenen Produkt wurden bisher nicht veröffentlicht.

Was sind Chlorpyrifos?

Chlorpyrifos sind Organophosphat-Insektizide, die in der Landwirtschaft zur Bekämpfung verschiedener Schädlinge in Kulturpflanzen wie Mais, Sojabohnen und Zitrusfrüchten eingesetzt werden. Diese in den 1960er Jahren eingeführten Insektizide schützen effektiv vor Insekten wie Fliegen, Blattläusen und Raupen.

Chlorpyrifos wirken, indem sie das Enzym Acetylcholinesterase im Nervensystem der Insekten blockieren. Diese Blockade verursacht eine Anhäufung des Neurotransmitters Acetylcholin in den Synapsen, was zu einer Überreizung des Nervensystems und letztendlich zum Tod des Insekts führt.

Obwohl Chlorpyrifos effektiv sind, haben sie aufgrund möglicher negativer Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt Kontroversen ausgelöst. Untersuchungen deuten darauf hin, dass Chlorpyrifos die neurologische Entwicklung von Menschen, insbesondere Kindern, beeinträchtigen können.

Zudem können Chlorpyrifos in der Umwelt verbleiben und Böden sowie Gewässer verschmutzen, was zu einer Aufnahme in die Nahrungskette und möglicher Anreicherung in Organismen führen kann.

Wegen dieser Bedenken verbot die Europäische Kommission 2020 die Nutzung von Chlorpyrifos und Methylchlorpyrifos als Pestizide, als Reaktion auf Hinweise, dass die Exposition gegenüber diesen Chemikalien schädlich für die öffentliche Gesundheit und Ökosysteme sein kann. Vor dem Verbot waren sie in Spanien weit verbreitet.

Bild: viktoriiabulyha


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