Krebs bleibt Spaniens häufigste Todesursache 2024: Eine detaillierte Analyse

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Krebs bleibt Spaniens häufigste Todesursache 2024: Eine detaillierte Analyse
Bild: KI

Die neuesten vorläufigen Daten des Nationalen Statistikinstituts (INE) für das Jahr 2024 bestätigen einen besorgniserregenden Trend: Krebs ist und bleibt die häufigste Todesursache in Spanien. Mit einem Anteil von 26,6 % aller Todesfälle übertrifft die Summe aller Tumore damit knapp die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die 26,1 % ausmachen. Dies markiert das zweite Jahr in Folge, in dem Krebserkrankungen die Führung in der Sterblichkeitsstatistik übernehmen.

Im Jahr 2024 verzeichnete Spanien insgesamt 433.357 Todesfälle, davon 218.746 Männer und 214.801 Frauen. Bemerkenswert ist, dass 95,8 % dieser Todesfälle auf natürliche Ursachen zurückzuführen waren, während 4,2 % externe Ursachen hatten.

Die häufigsten Krebserkrankungen und Herz-Kreislauf-Leiden im Detail

Obwohl Tumore insgesamt die größte Todesursache darstellen, zeigen die detaillierten Zahlen interessante Verschiebungen innerhalb der Krankheitsgruppen. Bei den Todesfällen durch Tumore führt Bronchial- und Lungenkrebs mit 23.239 Fällen (ein Anstieg von 1,9 % gegenüber 2023) die Statistik an, gefolgt von Darmkrebs mit 10.434 Todesfällen (ein Rückgang von 4,6 %).

Im Bereich der Herz-Kreislauf-Erkrankungen war die ischämische Herzkrankheit im Jahr 2024 mit 26.851 Todesfällen die häufigste Ursache, was einem Rückgang von 3,2 % gegenüber 2023 entspricht. Zerebrovaskuläre Erkrankungen folgten mit 22.786 Todesfällen (2,7 % weniger).

Die rohe Sterblichkeitsrate für Spanien lag bei 888,3 Todesfällen pro 100.000 Einwohner, wobei die Rate bei Männern mit 914,2 Todesfällen pro 100.000 Männer höher war als bei Frauen (863,4 pro 100.000 Frauen). Der Rückgang der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 2,4 % im Vergleich zu 2023 hat dazu geführt, dass die Sterberate durch Tumore (236,4 pro 100.000 Einwohner) nun höher ist als die der Herz-Kreislauf-Erkrankungen (231,8).

Auffällige Entwicklungen bei weiteren Todesursachen

Abseits der Top-Kategorien gab es im vergangenen Jahr bemerkenswerte Anstiege bei Todesfällen durch Nierenversagen (plus 10,3 %) und Lungenentzündung (plus 7,7 %). Gleichzeitig verzeichneten Darmkrebs und Diabetes mellitus die größten Rückgänge.

Ein positiver Lichtblick ist, dass COVID-19 im Jahr 2024 zum ersten Mal seit 2020 nicht mehr zu den 15 häufigsten Todesursachen in Spanien zählt. In den Jahren 2020 bis 2022 war die Pandemie die führende Todesursache.

Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Todesursachen

Die Sterblichkeitsstatistik offenbart auch geschlechtsspezifische Unterschiede:

  • Männer: Ischämische Herzkrankheit (16.892 Todesfälle) war die häufigste Ursache, gefolgt von Bronchial- und Lungenkrebs (16.560) und zerebrovaskulären Erkrankungen (10.131).
  • Frauen: Demenz (14.769 Todesfälle) führte die Liste an, gefolgt von zerebrovaskulären Erkrankungen (12.655) und Herzinsuffizienz (11.060).

Äußere Todesursachen: Suizide weiterhin eine ernste Problematik

Im Jahr 2024 gab es 18.304 Todesfälle durch äußere Ursachen, was einem leichten Anstieg von 1,5 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Obwohl die Suizide um 6,6 % auf 3.846 Fälle zurückgingen, sind dies immer noch alarmierende mehr als zehn Selbstmorde pro Tag in Spanien.

Versehentliche Stürze bleiben mit 4.407 Todesfällen (6 % mehr als im Vorjahr) die häufigste äußere Todesursache, zum zweiten Mal in Folge. Bei Männern waren Suizide (2.834 Todesfälle) und unfallbedingte Stürze (2.369) die häufigsten externen Todesursachen, während bei Frauen unfallbedingte Stürze (2.038) sowie Ertrinken, Untertauchen und Ersticken (1.736) führend waren.

Regionale Unterschiede in den Autonomen Gemeinschaften

Die regionalen Daten zeigen deutliche Unterschiede:

  • Todesfälle durch Tumore: Die größten Anstiege wurden in Ceuta (10,2 %), Navarra (7,4 %) und Asturien (6,6 %) verzeichnet. Rückgänge gab es in La Rioja (-2,4 %), Galicien (-2,3 %) und Aragonien (-1,8 %).
  • Todesfälle durch Kreislaufsystem-Erkrankungen: Auf den Balearen (9,2 %), in Galicien (1,9 %) und im Baskenland (0,8 %) gab es die größten Zunahmen. Die stärksten Rückgänge wurden in Melilla (-14,9 %), Ceuta (-9,4 %) und auf den Kanarischen Inseln (-8,5 %) registriert.
  • Todesfälle durch Atemwegserkrankungen: La Rioja verzeichnete den höchsten Anstieg (44,2 %), gefolgt von Kastilien und León (14,1 %) und dem Baskenland (13,5 %). Nur in Melilla ging die Zahl der Todesfälle durch diese Krankheiten zurück (-7,8 %).

Diese detaillierten Statistiken bieten wichtige Einblicke in die Gesundheit der spanischen Bevölkerung und dienen als Grundlage für gezielte Präventions- und Behandlungsstrategien.


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