Katastrophenlage in Spanien: Waldbrände außer Kontrolle – Zamora am stärksten betroffen

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Katastrophenlage in Spanien: Waldbrände außer Kontrolle – Zamora am stärksten betroffen
x.com/bomberscat

Ein unkontrollierbares Feuer wütet in weiten Teilen Spaniens und zwingt Tausende von Menschen zur Flucht. Besonders die autonomen Gemeinschaften Kastilien und León, Galicien und Extremadura sind von der Katastrophe betroffen. Die Behörden kämpfen an allen Fronten gegen die Flammen, während die Wetterbedingungen die Löscharbeiten erschweren und die Lage weiter zuspitzt.

Die aktuelle Lage: Aktive Brände und massive Zerstörung

Nach offiziellen Angaben des Innenministeriums sind derzeit sechzehn Waldbrände der Stufe 2 aktiv – die höchste Gefahrenkategorie. Die Provinz Zamora hat es mit rund 40.000 Hektar verbrannter Fläche am schlimmsten getroffen. Auch in León, Asturien, Ourense, Cáceres und Badajoz ist die Situation dramatisch. Die Flammen haben nicht nur die Natur verwüstet, sondern auch die Infrastruktur lahmgelegt. Mindestens sieben spanische Straßen sind gesperrt, darunter wichtige Nationalstraßen wie die N-525 in Ourense und die N-630 bei Cáceres. Der Zugverkehr zwischen Madrid und Galicien wurde vollständig eingestellt, was das Land weiter isoliert.

Mehr als 5.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und sind teilweise seit fünf Tagen in Notunterkünften untergebracht. Erst kürzlich wurden weitere 1.500 Einwohner aus Dörfern in Zamora und Ourense evakuiert, um sie vor den nahenden Flammen in Sicherheit zu bringen.

Behörden im Krisenmodus: Galicien fordert militärische Unterstützung

Angesichts der eskalierenden Lage hat der Präsident der galicischen Regionalregierung, Alfonso Rueda, die Zentralregierung schriftlich um die Entsendung “aller verfügbaren Mittel” gebeten. Insbesondere für die Provinz Ourense sei die Lage kritisch. Rueda fordert explizit den Einsatz der Streitkräfte, nicht nur zur Brandbekämpfung, sondern auch für “Unterstützungs-, Logistik- oder Überwachungsaufgaben”. Dies schließt die Aktivierung der Brigade “Galicia VII” (Brilat) im Rahmen der “Operation Galicischer Wächter” ein, die bis zum 30. September die Überwachung der Wälder unterstützen soll.

Innenminister Fernando Grande-Marlaska lobte die unermüdliche Arbeit der Einsatzkräfte und betonte, dass die extremen Wetterbedingungen eine “größte” Herausforderung darstellten.

Brandstiftung im Fokus: Festnahmen und Ermittlungen laufen

Während die Feuerwehren gegen die Flammen kämpfen, konzentrieren sich die Ermittler auf die Ursachen der Brände. Der Verdacht auf Brandstiftung erhärtet sich in mehreren Fällen. Die Spezialeinheit Seprona der Guardia Civil hat seit dem 1. August bereits acht Personen verhaftet und ermittelt gegen acht weitere.

Auch in Galicien wurden seit Juli zwei Personen festgenommen und neun weitere als Verdächtige eingestuft. Pedro Blanco, der Delegierte der Zentralregierung in Galicien, appellierte an die Bevölkerung, Informationen über mögliche Täter weiterzugeben. “Wer absichtlich Feuer legt, wird nicht ungestraft bleiben”, warnte er und versicherte, dass jeder Winkel der Wälder überwacht werde.

Unterdessen gibt es einen kleinen Lichtblick aus der Hauptstadtregion: Ein Feuer in Pozuelo de Alarcón nahe der Autobahn M-40 konnte von den Einsatzkräften der Gemeinschaft Madrid “stabilisiert” werden. Die Behörden mahnen jedoch weiterhin zur Vorsicht.


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