Immobilienpreise in Spanien steigen um 12,7 % – Niveau wie vor der Immobilienkrise

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Immobilien Spanien

Immobilienmarkt erlebt stärksten Anstieg seit 2007

Die Immobilienpreise in Spanien sind im zweiten Quartal 2025 so stark gestiegen wie seit der Immobilienblase 2007 nicht mehr. Laut dem am Freitag vom Nationalen Institut für Statistik (INE) veröffentlichten Hauspreisindex erhöhten sich die Preise zwischen April und Juni im Vergleich zum Vorjahr um 12,7 %. Gründe dafür sind eine anhaltend hohe Nachfrage, niedrige Finanzierungskosten nach den Zinssenkungen sowie ein deutlich zu knappes Angebot – sowohl beim Kauf als auch bei Mietwohnungen.

Altbau und Neubau steigen gleichermaßen

Besonders auffällig: Sowohl Altbauwohnungen als auch Neubauten verzeichneten fast identische Wachstumsraten. Während Bestandsimmobilien im Jahresvergleich um 12,8 % teurer wurden, legten Neubauten um 12,1 % zu. Selbst im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres ergibt sich ein Preiszuwachs von 4 %.

Kredite erreichen historische Höchststände

Trotz sinkender Zinsen und attraktiver Angebote für Festzinsdarlehen können Käufer den Preisanstieg kaum abfedern. Im Gegenteil: Auch die durchschnittliche Baufinanzierung ist auf ein Rekordniveau von 168.363 Euro im Juni gestiegen – ein Wert, der selbst in den Boomjahren nicht erreicht wurde.

Regionale Unterschiede: Murcia an der Spitze

Der Preisanstieg zeigt sich landesweit zweistellig, wenn auch mit regionalen Unterschieden.

  • Murcia: +14,6 %
  • La Rioja & Aragón: +13,7 %
  • Kastilien und León & Andalusien: +13,6 %
  • Kantabrien: +10,8 %

„Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Entwicklung kurzfristig ändert, da weder das Angebot steigt noch die Nachfrage sinkt“, erklärt Ferran Font, Studiendirektor von pisos.com.

Strukturelle Faktoren treiben Nachfrage weiter an

Neben der Erholung nach der Pandemie spielen auch langfristige Trends eine Rolle. Laut María Martos, Studienleiterin bei Fotocasa, entstehen jährlich rund 100.000 Wohnungen zu wenig, um den Bedarf zu decken. Gründe dafür sind steigende Migrationsbewegungen sowie die wachsende Zahl an Einpersonenhaushalten. Viele sehen den Erwerb von Wohneigentum zudem weiterhin als eine Investition in Lebensqualität.


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