Immobilienpreise in Spanien auf Rekordhoch: Notare bestätigen historischen Höchststand im Juni

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Immobilien Spanien

Der spanische Wohnungsmarkt meldet sich nach einer kurzen Verschnaufpause im Frühjahr mit beeindruckender Kraft zurück. Offizielle Daten des Allgemeinen Notarrats vom Donnerstag zeigen eine deutliche Belebung der Aktivitäten. Im Juni stiegen die Immobilientransaktionen im Jahresvergleich um 5,9 % auf insgesamt 68.128 Verkäufe, ein klares Zeichen für das erneute Vertrauen in den Markt.

Preisanstieg auf über 1.900 Euro pro Quadratmeter

Parallel zur Zunahme der Verkäufe hat sich der Aufwärtstrend bei den Preisen nicht nur fortgesetzt, sondern sogar einen neuen Höhepunkt erreicht. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnraum in Spanien kletterte auf 1.906 Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 8 % gegenüber Juni 2024 und markiert den höchsten Wert, den die spanischen Notare seit Beginn ihrer Aufzeichnungen im Februar 2007 registriert haben. Nominal, also ohne Berücksichtigung der Inflation, haben die Immobilienpreise damit einen neuen historischen Rekord aufgestellt. Experten weisen jedoch darauf hin, dass die realen, inflationsbereinigten Preise aus dem Boomjahr 2007, die heute über 2.100 Euro pro Quadratmeter entsprächen, noch nicht wieder erreicht sind.

Die verlässlichste Quelle: Daten der Notare

Die Statistiken des Notarrats gelten im Markt als besonders zuverlässig, da sie auf tatsächlich beurkundeten Verkäufen im Berichtsmonat basieren. Im Gegensatz zu anderen Statistiken, die auf Schätzungen oder Verkaufsanzeigen beruhen, spiegeln diese Zahlen die Realität des Marktes wider. Diese Methodik macht die Daten der Notare zu einer entscheidenden Referenz für die Analyse der kurzfristigen Marktentwicklung.

Regionale Unterschiede auf dem Wohnungsmarkt

Die positive Entwicklung zeigt sich in fast allen Teilen des Landes. In 14 der 17 Autonomen Gemeinschaften zogen die Verkaufszahlen an. An der Spitze dieser Dynamik stand die Region Murcia mit einem beeindruckenden Wachstum von 18,9 %, dicht gefolgt von Kastilien und León (16,5 %) und dem Baskenland (11,8 %). Lediglich in Kantabrien (-13,9 %), auf den Kanarischen Inseln (-8,1 %) und in der Gemeinschaft Madrid (-3,6 %) wurden Rückgänge verzeichnet.

Bei der Preisentwicklung gab es jedoch keine Ausnahmen: Alle autonomen Regionen verzeichneten einen Anstieg. Besonders stark fielen die Zuwächse in La Rioja (23,4 %) und Kastilien und León (21,2 %) aus. Aber auch Murcia (14,5 %), die Kanarischen Inseln (13,2 %) und Madrid (11,8 %) lagen deutlich über dem nationalen Durchschnitt.

Hypothekenvergabe als Motor des Booms

Die Dynamik am Immobilienmarkt wird maßgeblich durch die Finanzierungsbedingungen gestützt. Die Vergabe von Hypothekendarlehen für den Erwerb von Wohnraum erlebte einen kräftigen Anstieg von 16,6 % auf 35.918 Transaktionen. Der durchschnittliche Darlehensbetrag erhöhte sich dabei auf 174.338 Euro. Mehr als die Hälfte aller Immobilienkäufe (52,7 %) wurde mithilfe einer Hypothek finanziert, wobei der Kredit im Durchschnitt 72,6 % des Kaufpreises abdeckte.

Den größten Zuwachs bei neuen Hypotheken verzeichneten Extremadura (35,4 %), die Valencianische Gemeinschaft (23 %) und Kastilien und León (22,8 %).

Die aktuellen Daten der Notare untermauern die Prognose eines anhaltend starken Immobilienmarktes. Ein strukturelles Angebotsdefizit trifft auf eine robuste demografische Dynamik, was eine Fortsetzung der Preisspirale wahrscheinlich macht. Die weitere Entwicklung wird jedoch von Faktoren wie der Beschäftigungslage, den Finanzierungskonditionen und der städtebaulichen Politik abhängen.


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