Iberia untersucht Vorfall: „Free Palestine“-Slogans auf Flug von Buenos Aires nach Madrid

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Iberia untersucht Vorfall: „Free Palestine“-Slogans auf Flug von Buenos Aires nach Madrid
x.com/DAIAArgentina

Auf einem Iberia-Flug von Buenos Aires nach Madrid kam es zu einem schwerwiegenden Vorfall, der nun eine offizielle Untersuchung nach sich zieht. Jüdische Passagiere, die koscheres Essen bestellt hatten, entdeckten auf ihren Tabletts handschriftliche Botschaften wie „Free Palestine“ und die Initialen „FP“. Die Fluggesellschaft verurteilt den Akt, während jüdische Organisationen von einem klaren Fall von Antisemitismus sprechen.

Diskriminierender Akt in 10.000 Metern Höhe

Die Delegation der israelischen Verbände Argentiniens (DAIA) machte den Vorfall öffentlich, nachdem sie zahlreiche Beschwerden von betroffenen Passagieren des Fluges IB0102 erhalten hatte. Der Passagier Salvador Auday war einer der ersten, der die Proklamation „Free Palestin (sic)“ auf seinem Tablett mit koscherem Essen bemerkte. Laut DAIA, dem spanischen Pendant zur Föderation der jüdischen Gemeinden (FCJE), handelte es sich dabei um einen „schweren antisemitischen Akt“.

Auch andere jüdische Fluggäste gaben an, Tabletts mit den Initialen „FP“ erhalten zu haben, ein offensichtliches Akronym für denselben Slogan. Die DAIA wies den Vorfall scharf als „diskriminierenden Akt“ zurück und forderte von der Fluggesellschaft umgehend Aufklärung und Konsequenzen. Victor Garelik, der Exekutivdirektor der Organisation, bestätigte, dass man formell eine Untersuchung verlange.

Besatzung reagiert – Untersuchung gegen Lieferanten?

Salvador Auday, ein führendes Mitglied der Argentinischen Israelitischen Gegenseitigkeitsgesellschaft (AMIA), meldete den Vorfall sofort einer Flugbegleiterin. Die Besatzung reagierte laut seiner Aussage vorbildlich. Es wurden Fotos als Beweis gemacht und man entschuldigte sich „auf jede erdenkliche Weise“. Sogar der Kapitän des Flugzeugs verließ während des Fluges das Cockpit, um sich persönlich im Namen von Iberia bei den betroffenen Passagieren zu entschuldigen.

Auday selbst vermutet, dass die Verantwortung beim Catering-Unternehmen liegen könnte, das die Mahlzeiten liefert. „Ich persönlich kann mir vorstellen, dass es eine Aktion des Veranstalters war, aber ich weiß es nicht. Ich bat darum, die anderen geschlossenen Mahlzeiten zu sehen, und tatsächlich hatten sie ‚FP‘ mit demselben Stift geschrieben“, erklärte er. Er betonte, dass er die Beschwerde eingereicht habe, damit der Vorfall nicht in Vergessenheit gerät und Konsequenzen hat. „Leider sehen wir zunehmend antisemitische Akte, und wenn wir nicht die Führung übernehmen, werden wir sie am Ende einbürgern“, so Auday.

Häufen sich die Probleme bei der IAG-Gruppe?

Iberia gehört zur International Airlines Group (IAG), zu der auch Vueling und British Airways gehören. Brisant ist der Vorfall auch deshalb, weil es erst kürzlich bei der Schwester-Airline Vueling einen ähnlichen Fall gab. Am 23. Juli wurde eine Gruppe von 52 französischen jüdischen Jugendlichen samt Betreuern aus einem Flugzeug in Valencia verwiesen. Während die Fluggesellschaft von undiszipliniertem Verhalten sprach, gaben Zeugen und die Betroffenen an, dass die Gruppe sich ruhig verhalten habe und alles auf einen antisemitischen Akt hindeute. Die spanische Fluggesellschaft Iberia hat sich zum aktuellen Fall noch nicht abschließend geäußert, aber eine interne Untersuchung der Lieferanten und Verfahren eingeleitet.


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