Hitzewelle in Spanien bringt gefährliche Stürme mit „Blowouts“: Diese Gebiete sind betroffen

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Hitzewelle in Spanien bringt gefährliche Stürme mit „Blowouts“: Diese Gebiete sind betroffen

Spanien ächzt unter einer intensiven Hitzewelle, die das Land fest im Griff hat. Doch zu den extremen Temperaturen von über 40 Grad Celsius gesellt sich nun eine weitere, unberechenbare Gefahr: Meteorologen warnen eindringlich vor der Bildung von lokalen, aber heftigen Stürmen, die von sogenannten Blowouts begleitet werden. Diese Wetterphänomene bringen ein erhebliches Risiko mit sich, insbesondere für die südliche Hälfte der Iberischen Halbinsel am Donnerstagnachmittag und Freitag.

Was sind „Blowouts“ und warum sind sie so gefährlich?

Experten des Wetterportals Meteored erklären das Phänomen der „Blowouts“ als eine extrem intensive Abwärtsströmung von Luft aus einer Gewitterwolke. „Wenn diese Luftmassen den Boden erreichen, erzeugen sie horizontale Wirbel, in denen der Wind beschleunigt und Böen von 100 km/h oder mehr erreichen kann“, so die Fachleute. Ein solches Ereignis dauert in der Regel zwischen 5 und 20 Minuten und kann sich über eine Strecke von bis zu 10 Kilometern erstrecken. Man unterscheidet zwischen nassen, warmen und trockenen „Blowouts“. In der aktuellen Lage werden vor allem trockene Stürme erwartet, bei denen der Niederschlag verdunstet, bevor er den Boden erreicht – zurück bleiben Blitze und gefährliche Windböen.

Trockene Stürme und hohe Brandgefahr: Die Prognose für Donnerstag und Freitag

Die Kombination aus extremer Hitze, Bodenerwärmung und leichter Instabilität in der Höhe schafft ideale Bedingungen für diese Stürme. Die elektrische Aktivität wird beachtlich sein, was die ohnehin schon sehr hohe bis extreme Brandgefahr in weiten Teilen Spaniens weiter verschärft.

  • Donnerstag: Ab Mittag werden erste Sturmkerne erwartet, die in Andalusien, im Südosten von Extremadura, in Ciudad Real sowie in den Bergregionen des östlichen Inlandes und den Pyrenäen „explodieren“ könnten. Auch im Zentralsystem und im Kantabrischen Gebirge sind einzelne Zellen möglich.
  • Freitag: Die stürmische Aktivität nimmt zu. Besonders betroffen sein werden Andalusien, die Pyrenäen, das Iberische System, Extremadura, das Zentralsystem, das Innere der östlichen, südlichen und westlichen Hälfte von Kastilien-La Mancha, das Kantabrische Gebirge sowie die Bergregionen Galiciens.

Ausnahmezustand Hitzewelle: Das ganze Land im Alarmzustand

Die aktuelle Hitzewelle, die seit vergangenem Sonntag andauert, hat bereits weitreichende Konsequenzen. Die Staatliche Meteorologische Agentur (AEMET) hat die Warnungen auf dreizehn autonome Gemeinschaften ausgeweitet. In sechs davon – Andalusien, Kastilien-La Mancha, Extremadura, Galicien, Madrid und auf den Kanarischen Inseln – gilt die Alarmstufe Orange (erhebliches Risiko) mit Temperaturen, die in den Mittagsstunden die 42-Grad-Marke überschreiten.

Laut dem Gesundheitsministerium hat sich die Zahl der Gemeinden unter Hitzewarnung in nur zwei Tagen von 1.300 auf 2.300 erhöht. Die AEMET prognostiziert, dass diese extreme Hitzewelle aufgrund warmer und trockener Luftmassen aus Afrika mindestens bis Dienstag, den 12. August, anhalten wird.

Die Hitzewelle im regionalen Detail

  • Zentralspanien: In Madrid, Toledo, Ciudad Real und Cáceres werden weiterhin Temperaturen von über 42 Grad erwartet. Die Nächte sind mit Tiefstwerten um 25 Grad ebenfalls erstickend heiß. Die Gefahr von Trockenstürmen erhöht das Waldbrandrisiko zusätzlich.
  • Andalusien: Als eine der am stärksten betroffenen Regionen gilt für Córdoba, Granada und Jaén eine orangefarbene Warnung. Im Guadalquivir-Tal könnten am Wochenende sogar Spitzenwerte von bis zu 45 Grad erreicht werden.
  • Nordspanien: Die Lage ist gemischt. Während Galicien an der Küste eine leichte Abkühlung erfährt, bleibt für Ourense die Warnstufe Orange mit über 39 Grad bestehen. Im Landesinneren des Baskenlandes oder in Navarra steigen die Temperaturen auf 36-38 Grad.
  • Mittelmeerküste: Nach einer kurzen Atempause am Mittwoch steigen die Temperaturen ab Donnerstag wieder an und erreichen im Landesinneren von Murcia und in den Tälern von Segre und Ebro bis zu 40 Grad. Tropische Nächte mit hoher Luftfeuchtigkeit belasten die Küstenregionen.
  • Kanarische Inseln: Afrikanische Luftmassen und Dunst (Calima) treiben die Temperaturen in die Höhe. Auf Gran Canaria wurden nächtliche Tiefstwerte von 27,5 Grad gemessen. Die Brandgefahr bleibt extrem hoch.

Gesundheitsrisiken: So schützen Sie sich und Ihre Liebsten

Die extremen Temperaturen stellen eine erhebliche Belastung für den Körper dar. Das Gesundheitsministerium hat landesweit Warnstufen aktiviert und mahnt zur Vorsicht. Es wird dringend empfohlen, ausreichend zu trinken, die Mittagssonne zu meiden und besonders auf ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke zu achten. Auch Haustiere sind gefährdet. Achten Sie bei ihnen auf Symptome wie starkes Hecheln, Schwäche oder Desorientierung und suchen Sie im Notfall umgehend einen Tierarzt auf.


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