Hitzewelle in Spanien: Aemet ruft Alarmstufe Rot für Hunderte Gemeinden aus

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Hitzewelle in Spanien: Aemet ruft Alarmstufe Rot für Hunderte Gemeinden aus

Eine intensive und ausgedehnte Hitzewelle hat Spanien fest im Griff. Das staatliche meteorologische Amt (Aemet) hat eine Sonderwarnung herausgegeben, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % fast das gesamte spanische Festland und die Balearen betrifft. Lediglich das kantabrische Küstengebiet und die Kanarischen Inseln bleiben vorerst verschont. Die extreme Wetterlage, die am Sonntag, dem 3. August, begann, wird voraussichtlich mindestens bis zum darauffolgenden Sonntag, dem 10. August, andauern und stellt eine erhebliche Belastung für Bevölkerung und Natur dar.

Die Prognose der Aemet: Eine Woche unter extremer Hitze

Der Grund für diese Wetterlage ist eine stabile synoptische Konfiguration. Atlantische Hochdruckgebiete blockieren kühlere Luftmassen, während Tiefdruckgebiete südwestlich der Halbinsel den Zustrom extrem heißer und trockener Luft vom afrikanischen Kontinent begünstigen. In Kombination mit der starken Sonneneinstrahlung im Hochsommer führt dies zu Temperaturen, die weit über dem für die Jahreszeit üblichen Durchschnitt liegen.

Bereits am Sonntag wurde ein allgemeiner Temperaturanstieg verzeichnet, der in den Tälern des Guadiana, Guadalquivir und Tejo Spitzenwerte von 40-42 °C erreichte. Auch der Südwesten und Süden Galiciens meldete bereits Werte über 38 °C. Dieser Trend wird sich in den kommenden Tagen fortsetzen. Für Montag, den 4. August, wird ein weiterer signifikanter Anstieg erwartet, der sich besonders im Landesinneren der kantabrischen Küstenregion bemerkbar machen wird. Erneut werden im südwestlichen Quadranten der Halbinsel Temperaturen um 40 °C erwartet, wobei im Guadiana- und Guadalquivir-Becken die 42-Grad-Marke überschritten werden kann.

Gesundheitsministerium schlägt Alarm: Rote Stufe in Hunderten Gemeinden

Parallel zu den Wetterwarnungen hat das Gesundheitsministerium die Gesundheitsrisikokarte (Metrosalud) aktualisiert. Hunderte von Gemeinden wurden auf die höchste Risikostufe “Rot” gesetzt. Betroffen sind am Sonntag insbesondere der Südwesten von A Coruña, die Rías Baixas und das Innere der Provinz Pontevedra, die Region Valdeorras (Orense), El Bierzo in León, die Provinz Zamora, die Hochebene und der Süden von Salamanca sowie weite Teile von Extremadura, die Sierra de San Vicente (Toledo), der Großraum Madrid, der Henares-Korridor, das Guadiana-Tal und die Bergregionen von Jaén. Tausende weitere Gemeinden befinden sich auf der mittleren (Orange) oder niedrigen (Gelb) Risikostufe.

Der Höhepunkt der Hitzewelle und die unsichere Prognose

Am Dienstag und Mittwoch (5. und 6. August) bleibt die Lage angespannt, mit Temperaturen, die auf dem Niveau vom Montag verharren oder lokal sogar noch leicht ansteigen. Während es im Norden der Halbinsel am Dienstag eine kurze Abkühlung geben könnte, steigen die Werte am Mittwoch wieder an. Im Nordosten und Südosten Spaniens werden Temperaturen von 38-40 °C erwartet.

Ab Donnerstag, dem 7. August, nimmt die Unsicherheit in den Prognosen zu. Das wahrscheinlichste Szenario laut Aemet ist ein weiterer Temperaturanstieg, insbesondere im östlichen Drittel Spaniens. Es ist möglich, dass die Gebiete, in denen die 42-Grad-Marke überschritten wird, sich im Guadiana- und Guadalquivir-Tal weiter ausdehnen als in den Tagen zuvor.

Tropische Nächte und wichtige Gesundheitshinweise

Ein weiteres signifikantes Merkmal dieser Hitzewelle sind die hohen Nachttemperaturen. Die Tiefstwerte werden in weiten Teilen des Zentrums, des Südens und an der Mittelmeerküste voraussichtlich nicht unter 23-25 °C fallen. Diese sogenannten “tropischen Nächte” erschweren die nächtliche Erholung des Körpers erheblich.

Behörden wie der Katastrophenschutz und das Gesundheitsministerium mahnen zur äußersten Vorsicht. Besonders gefährdete Personen wie ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke und Schwangere sollten sich schützen. Es wird dringend empfohlen, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, die direkte Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden zu meiden und körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Zudem wird aufgrund der Trockenheit zu extremer Vorsicht aufgerufen, um Waldbrände zu verhindern.


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