Hausbesetzer in Spanien? Dieser EINE einfache Schritt zwingt die Polizei zum sofortigen Handeln!

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Hausbesetzer Alicante
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Ein spanischer Immobilienanwalt enthüllt eine legale Abkürzung, die viele Eigentümer nicht kennen: Die glaubwürdige Aussage eines Nachbarn kann die Polizei veranlassen, Hausbesetzer sofort und ohne richterlichen Beschluss aus Ihrer Wohnung zu entfernen. Erfahren Sie hier, wie diese Methode funktioniert und wie Sie sich jetzt vorbereiten können.

Spanien. Die Angst vor Hausbesetzern, den sogenannten “Okupas”, ist für viele Immobilienbesitzer in Spanien ein ständiger Begleiter. Dringt jemand in Ihr Haupt- oder Zweitwohnsitz ein, ist die Verzweiflung groß. Doch ein einfacher, aber entscheidender Schritt kann den Unterschied zwischen einer stundenlangen Lösung und einem monatelangen Rechtsstreit ausmachen.

Warum Eigentumsurkunden und Rechnungen oft nicht ausreichen

Wenn ein Eindringling Ihre Wohnung unrechtmäßig betritt, handelt es sich um eine Straftat des Hausfriedensbruchs, im spanischen Recht als allanamiento de morada bekannt. Theoretisch sollte dies der Polizei genügen, um die Person umgehend zu entfernen. Die Praxis sieht jedoch oft anders aus. Das größte Hindernis für Eigentümer ist der sofortige Beweis vor Ort, dass es sich bei der Immobilie tatsächlich um ihre bewohnte Wohnung handelt – und nicht nur um ungenutztes Eigentum.

Hausbesetzer kennen diese Lücke im System. Sie tauschen oft sofort das Schloss aus und erfinden Geschichten, untermauert mit gefälschten Mietverträgen oder Einkaufsbelegen, um den Anschein zu erwecken, sie würden dort rechtmäßig wohnen. Für die Polizei an vorderster Front entsteht so eine unklare Situation. Ohne einen eindeutigen Beweis, wer tatsächlich in der Immobilie lebt, zögern die Beamten oft, eine Räumung ohne richterliche Anordnung durchzuführen. Die Folge: Der Fall landet vor Gericht und zieht sich über Monate in die Länge.

  • Eigentumsurkunden (Escritura): Beweisen nur, dass Sie der Eigentümer sind, nicht aber, dass Sie die Immobilie aktuell als Wohnung nutzen.
  • Versorgungsrechnungen (Strom, Wasser): Können auf Ihren Namen laufen, auch wenn Sie seit längerer Zeit nicht vor Ort waren.

Die entscheidende Rolle des Nachbarn: Der Schlüssel zur sofortigen Räumung

Genau hier kommt der entscheidende Faktor ins Spiel, der von Rechtsexperten, wie dem Team von @moradai.io, immer wieder betont wird: ein glaubwürdiger Zeuge. Die Aussage eines Dritten in gutem Glauben, typischerweise ein Nachbar, kann alle Zweifel der Polizei ausräumen.

Wenn ein Nachbar gegenüber den Beamten bestätigt, dass es sich um Ihre Wohnung handelt, weil er Sie regelmäßig kommen und gehen sieht, verändert dies die rechtliche Grundlage. Die Situation wird dann nicht mehr als zivilrechtlicher Mietstreit, sondern klar als Straftat des Hausfriedensbruchs (allanamiento de morada) eingestuft. Diese unabhängige Bestätigung gibt der Polizei die rechtliche Sicherheit, die Eindringlinge sofort und an Ort und Stelle zu räumen – ganz ohne langwieriges Warten auf einen Gerichtsbeschluss. Der Zeuge muss lediglich neutral und glaubwürdig sein und klar aussagen können: “Ja, das ist das Zuhause von [Ihr Name], ich kann das bezeugen.”

Prävention ist alles: Machen Sie Ihre Nachbarschaft zur ersten Verteidigungslinie

Sie können nicht verhindern, dass jemand versucht, Ihr Haus zu besetzen, aber Sie können sich vorbereiten und ein Sicherheitsnetz aufbauen, bevor es zu einem Problem kommt.

  1. Stellen Sie sich vor: Sorgen Sie dafür, dass mindestens ein Nachbar, besser mehrere, Ihr Gesicht, Ihren Namen und Ihre Telefonnummer kennt. Erklären Sie, dass dies Ihr Zuhause ist, auch wenn Sie es nur als Feriendomizil nutzen.
  2. Teilen Sie Informationen: Informieren Sie Ihre Nachbarn über Ihre typischen Anwesenheitszeiten und wer sonst noch Zugang zur Immobilie hat. Bitten Sie darum, sofort Sie und die Polizei zu verständigen, falls verdächtige Aktivitäten wie der Austausch von Schlössern bemerkt werden.
  3. Seien Sie erreichbar: Im Ernstfall müssen Sie für die Polizei schnell erreichbar sein, damit Ihre Aussage mit der des Nachbarn vor Ort übereinstimmt.
  4. Dokumente bereithalten: Auch wenn sie allein nicht ausreichen, sollten Sie im Ernstfall Ihren Ausweis (DNI/NIE), die Eigentumsurkunde, Grundsteuerbelege (IBI) oder Versicherungsunterlagen parat haben. In Kombination mit der Zeugenaussage untermauern diese Papiere Ihren Anspruch.

Die aktuelle Gesetzeslage in Spanien stellt Eigentümer oft vor große Herausforderungen. Doch bis sich die Regeln ändern, ist der schnellste und effektivste Weg, sein Eigentum zurückzuerlangen, nicht bürokratischer, sondern praktischer Natur: ein gut informierter Nachbar, der bereit ist, für Sie auszusagen. Ein Gespräch, das Sie heute führen, kann Ihnen morgen monatelangen Ärger und immense Kosten ersparen.


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