Grausames Finale bei der Frauen EM: La Roja verliert dramatisch im Elfmeterschießen gegen England

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Grausames Finale bei der Frauen EM: La Roja verliert dramatisch im Elfmeterschießen gegen England
Foto: x.com/WEURO2025

Ein packendes Finale im Frauenfußball endete für Spanien mit einer bitteren Niederlage. Trotz überlegener Leistung und großem Ehrgeiz musste sich “La Roja” den Engländerinnen im Elfmeterschießen geschlagen geben, nachdem die reguläre Spielzeit 1:1 endete. Die fehlende Effizienz vor dem Tor und die Nervosität vom Punkt kosteten Spanien den Titel. Auch die herausragende Leistung von Torhüterin Cata Coll konnte die entscheidenden Fehlschüsse von Mariona, Aitana und Salma nicht kompensieren.

Die amtierenden Welt- und Nations-League-Meisterinnen verpassten damit das historische Triple, kehren jedoch trotz der schmerzhaften Niederlage mit erhobenem Haupt zurück. Diese talentierte Mannschaft wird zweifellos gestärkt zurückkommen, denn die Zukunft gehört ihnen.

Intensiver Beginn: England setzt erste Akzente

England startete mit einer klaren Strategie und wusste um die Anfälligkeit der spanischen Abwehr bei schnellen Kontern. Die erste große Chance ließ nicht lange auf sich warten: Alessia Russo stürmte über die rechte Seite, ihr Schuss aus spitzem Winkel wurde jedoch von einer glänzenden Parade von Cata Coll abgewehrt – der Auftakt zu einem überragenden Abend der spanischen Torhüterin.

Die Spanierinnen ließen sich vom energischen Beginn der Britinnen nicht beeindrucken und fanden eine vielversprechende Angriffsfläche auf dem linken Flügel. Eine erste Flanke von Olga Carmona fand Esther González, deren Kopfball knapp am Tor von Hampton vorbeiging. Kurz darauf eine ähnliche Szene mit denselben Protagonistinnen, doch auch dieser Schuss der Stürmerin wurde abgefälscht. Das Spiel entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch ohne klaren Dominator.

Fehler im Spielaufbau und Spaniens zunehmende Kontrolle

Der hohe Druck von Sarina Wiegmans Team führte zum größten Schreckmoment für Spanien in der ersten Halbzeit. Beim Versuch, den Ball von hinten herauszuspielen, unterlief Cata Coll ein schwerer Fehlpass. Doch die Torhüterin machte ihren Fehler postwendend wett, indem sie einen gefährlichen Schuss von Lauren Hemp aus spitzem Winkel mit dem Bein abwehrte.

Mit zunehmender Spieldauer übernahm die Mannschaft von Montse Tomé mehr und mehr die Kontrolle über das Geschehen und setzte ihr Kombinationsspiel durch. Eine beeindruckende Kombination an der Strafraumgrenze wurde von Mariona Caldentey mit einem Schuss abgeschlossen, der das obere Eck anvisierte, aber knapp vorbeistrich.

Spaniens Chancenwucher und der späte Ausgleich Englands

Das Spiel verlagerte sich nun fast ausschließlich in die englische Hälfte. Die englische Defensive hielt so gut es ging stand, bis das Talent von Athenea del Castillo aufblitzte. Die Spielerin von Real Madrid, die überraschend in der Startelf stand, drehte sich im Strafraum und spielte Ona Battle auf der rechten Seite frei. Ihre präzise Flanke fand den Kopfball von Mariona Caldentey, bei dem Hampton chancenlos war – die verdiente Führung für Spanien.

England war sichtlich geschockt, und die letzte Viertelstunde der regulären Spielzeit entwickelte sich zu einem spanischen Monolog. Trotz zahlreicher Großchancen, darunter ein unpräziser Kopfball von Esther González, wollte das zweite Tor einfach nicht fallen. Auf englischer Seite sorgte lediglich ein Vorstoß der eingewechselten Chloe Kelly für Gefahr, doch ihr Schuss ging am Tor vorbei.

Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild nicht wesentlich: Die überlegenen Spanierinnen drängten weiter auf den zweiten Treffer. Die Chancen häuften sich, doch die Abschlüsse von Aitana Bonmatí, Mariona und Alexia Salmerón fehlte die nötige Präzision.

Wie so oft im Fußball schlug es dann ausgerechnet nach einem Konter ein. Kelly setzte sich auf der linken Seite durch, flankte mit dem rechten Fuß präzise in den Strafraum, wo Alessia Russo den Ball spektakulär zum Ausgleich einköpfte.

Dramatische Verlängerung und Elfmeter-Drama

Spanien war nun der Leidtragende. Ein Lauf von Athenea über die rechte Seite, der mit einem Schuss endete, der das Tor verfehlte, war eine seltene Ausnahme in einer Phase englischer Überlegenheit und spanischer Verwirrung. Ein scharfer Schuss von Kelly, der auf dem Weg ins Tor war, wurde erneut von einer Weltklasse-Parade von Cata Coll mit den Fingerspitzen abgewehrt.

Montse Tomé reagierte und brachte Claudia Pina für Alexia Salmerón ins Spiel. Ein Linksschuss der Katalanin wurde jedoch von einer großartigen Parade Hamptons vereitelt. Das Spiel geriet in eine nervöse Phase und ging unausweichlich in die Verlängerung, obwohl kurz zuvor noch Salma Paralluelo und Vicky López eingewechselt wurden, um die Offensive zu beleben.

Die zusätzlichen 30 Minuten waren ein zähes Ringen für Spanien. “La Roja” war die einzige Mannschaft, die das Elfmeterschießen vermeiden wollte. In der ersten Halbzeit der Verlängerung griffen sie unerbittlich an und drängten die Engländerinnen in die Enge, doch es fehlte an Durchschlagskraft und der nötigen Tiefe, um eine geordnete und physisch starke englische Mannschaft zu überwinden. Das Elfmeterschießen war somit besiegelt.

Im Elfmeterschießen waren die Nerven spürbar. Cata Coll wurde zur Heldin und parierte zwei Schüsse, doch Hampton hielt die Schüsse von Mariona Caldentey, Aitana Bonmatí und Salma Paralluelo. Der Traum vom kontinentalen Titel zerplatzte endgültig.


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