Geburtenrate in Spanien 2025: Ein leichter Anstieg, der den demografischen Winter noch nicht beendet

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Spanien im globalen Vergleich: Dramatischer Rückgang der Geburtenrate alarmiert die UN
ID 57666765 | Baby © Romolo Tavani | Dreamstime.com

Ein zarter Hoffnungsschimmer für die demografische Entwicklung Spaniens: Im ersten Halbjahr 2025 erblickten 155.635 Babys das Licht der Welt. Diese am Mittwoch vom Nationalen Institut für Statistik (INE) veröffentlichte Schätzung zeigt einen leichten Anstieg von 953 Geburten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch trotz dieses minimalen Zuwachses von 0,62 % bleibt die Geburtenrate auf einem besorgniserregend niedrigen Niveau.

Aktuelle Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild

Die aktuellen Daten des INE offenbaren eine komplexe Situation. Während der Juni 2025 mit 26.066 Neugeborenen einen Zuwachs von 655 im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete, verdeutlicht ein Blick in die Vergangenheit die wahre Dimension der Herausforderung. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 wurden 49.275 weniger Kinder geboren – ein drastischer Rückgang, der die langfristige demografische Krise des Landes unterstreicht. Das vergangene Jahr 2024 hatte erstmals nach einem Jahrzehnt des kontinuierlichen Rückgangs mit 322.034 Geburten (+0,43 %) einen leichten positiven Trend markiert, der sich nun zaghaft fortzusetzen scheint. Die Geburtenrate pro Frau verharrt jedoch mit 1,12 auf einem historischen Tiefstand.

Mütter werden immer älter: Ein signifikanter gesellschaftlicher Wandel

Besonders aufschlussreich ist die Altersstruktur der Mütter. Ein inzwischen etablierter Trend setzt sich fort: Die Zahl der Geburten von Müttern über 40 Jahren (2.708 im Juni) übersteigt die der Mütter unter 25 Jahren (2.422). Dies spiegelt einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel wider, bei dem die Familienplanung immer weiter nach hinten verschoben wird. Die meisten Kinder werden nach wie vor von Frauen in der Altersgruppe von 30 bis 34 Jahren (8.636) und 35 bis 39 Jahren (7.768) zur Welt gebracht.

Regionale Unterschiede in der Geburtenentwicklung

Die Entwicklung verläuft jedoch nicht im ganzen Land einheitlich. Während sich Regionen wie La Rioja, Madrid, das Baskenland und Asturien im Juni über einen Anstieg der Geburtenrate freuen durften, verzeichneten die Balearen, Kastilien und León, Navarra und Murcia einen Rückgang. Diese regionalen Unterschiede zeigen, wie vielfältig die demografischen und sozioökonomischen Bedingungen innerhalb Spaniens sind und unterschiedliche Auswirkungen auf die Familiengründung haben.


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