Der spanische Infrastruktur- und Baukonzern Ferrovial hat angekündigt, seinen Sitz in die Niederlande zu verlegen. Das Unternehmen begründet den Schritt mit steuerlichen und finanztechnischen Vorteilen. Die Entscheidung hat jedoch in Spanien für Empörung gesorgt.
Ferrovial ist eines der größten Familienunternehmen Spaniens und betreibt unter anderem den Flughafen Heathrow in London und die Mautstraße 407 ETR in Kanada. Das Unternehmen wurde 1952 von Rafael del Pino y Moreno gegründet und wird heute von seinem Sohn Rafael del Pino Calvo-Sotelo geleitet.
Die Verlegung des Sitzes nach Holland soll laut Ferrovial keine Auswirkungen auf die Beschäftigung oder die Geschäftstätigkeit in Spanien haben. Das Unternehmen will weiterhin an der spanischen Börse Ibex35 notiert bleiben.
Die spanische Regierung hat jedoch den Umzug als “undankbar” kritisiert. Der Wirtschaftsminister Nadia Calviño sagte, dass Ferrovial viel von der öffentlichen Hand profitiert habe und nun seine Steuerpflichten minimieren wolle. Sie forderte eine stärkere europäische Harmonisierung der Unternehmenssteuern, um solche Abwanderungen zu vermeiden.
Auch die spanischen Gewerkschaften haben den Umzug als “Verrat” bezeichnet. Sie befürchten negative Folgen für die Arbeitsbedingungen und die Rechte der Beschäftigten.
Ferrovial ist nicht das erste spanische Unternehmen, das seinen Sitz ins Ausland verlegt hat. In den letzten Jahren sind unter anderem der Telekommunikationsriese Telefonica, der Energiekonzern Iberdrola und die Bank Santander diesem Beispiel gefolgt.
Die Niederlande gelten als attraktiver Standort für multinationale Unternehmen wegen ihrer niedrigen Steuersätze, ihrer politischen Stabilität und ihrer guten Infrastruktur. Allerdings stehen sie auch unter Druck von anderen EU-Ländern, ihre Steuerpraktiken zu reformieren.
Bild: ©monticello/123RF.COM
Dieser Artikel wurde durch die Künstliche Intelligenz ChatGPT & Bing generiert.
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