FDP-Jugend fordert Kauf von Mallorca: Das 17. Bundesland als strategische Investition?

320
FDP-Jugend fordert Kauf von Mallorca: Das 17. Bundesland als strategische Investition?

Eine unerwartete politische Forderung sorgt für Aufsehen: Der regionale Jugendflügel der FDP in Südwestdeutschland hat den Vorschlag unterbreitet, die spanische Insel Mallorca zu kaufen. Diese Idee, die auf den ersten Blick wie eine Urlaubsfantasie anmutet, wird von den Jungen Liberalen (Julis) als ernsthafte strategische Überlegung für die Zukunft Deutschlands präsentiert. In einer Zeit, in der die FDP nach dem Verlust aller Sitze bei der letzten Bundestagswahl unter Christian Lindner nach neuen Impulsen sucht, könnte dieser Vorstoß für reichlich Diskussionsstoff sorgen.

Mehr als nur ein Urlaubsziel: Die strategischen Argumente der Julis

“Wir Julis sehen die Übernahme Mallorcas nicht als Fantasie, sondern als strategische Investition”, erklärte die Gruppe am 12. August in einem vielbeachteten Instagram-Post. Die Argumentation dahinter ist primär wirtschaftlicher und geopolitischer Natur. “Millionen Deutsche reisen jedes Jahr dorthin – warum sollten die enormen Tourismuseinnahmen nicht direkt unserem Staatshaushalt zugute kommen?”

Die Organisation sieht in dem Erwerb der bei Deutschen beliebtesten Ferieninsel weitaus mehr als nur eine Einnahmequelle. Mit dem Kauf von Mallorca, das allein im Jahr 2024 über fünf Millionen deutsche Touristen begrüßte, würde Deutschland nicht nur ein profitables Premium-Reiseziel sichern, sondern auch seine strategische Position im Mittelmeerraum festigen. Der Kauf, so die Julis, würde neue Möglichkeiten für Handel, Energie und Logistik schaffen und Deutschland in geopolitisch unsicheren Zeiten mehr Handlungsfreiheit gewähren.

Darüber hinaus betonen die Nachwuchspolitiker die kulturelle und rechtliche Dimension. “Damit übernehmen wir Verantwortung für eine Insel, die schon lange ein kultureller Teil unseres Lebens ist, schaffen Rechtssicherheit für die vielen dort lebenden Deutschen und bauen unnötige Bürokratie ab”, heißt es in der Erklärung. Der Vorschlag wird als eine “Investition in die Zukunft des Wohlstands, der Freiheit und der Selbstbestimmung” bezeichnet.

Ein Echo aus der Vergangenheit: Als Mallorca schon einmal deutsch werden sollte

Die Idee ist jedoch nicht neu. Bereits vor 30 Jahren sorgte der damalige konservative CSU-Bundestagsabgeordnete Dionys Jobst mit einem identischen Vorschlag für Schlagzeilen. Die “Bild-Zeitung” nannte es damals einen “verrückten Vorschlag”, der sowohl in Deutschland als auch in Spanien zunächst als Witz abgetan wurde. Dennoch erreichte die Debatte damals höchste politische Kreise in Spanien, einschließlich des Königspalastes. Die weltweite Medienaufmerksamkeit sorgte letztlich für eine unbezahlbare Werbung für Mallorca als Tourismusziel.

Wirtschaftlicher Gegenwind: Deutsche Touristen und die Preisgrenze auf der Insel

Der aktuelle Vorstoß kommt zu einem Zeitpunkt wirtschaftlicher Unsicherheit im Tourismussektor der Insel. Nachdem die Zahlen sowohl im Mai als auch im Juni rückläufig waren, wächst die Sorge, dass sich dieser Trend über den Sommer fortsetzt. Das spanische Tourismusinstitut Turespaña analysiert die Lage kritisch: “Die deutsche Nachfrage scheint ihre Grenze in Bezug auf die Preissensibilität erreicht zu haben, nachdem sie zwei Jahre lang erhebliche Erhöhungen bei Pauschalangeboten und Flügen, Hotelzimmern, Autovermietungen und anderen Produkten und Dienstleistungen akzeptiert hat.” Ob der provokante Vorschlag der FDP-Jugend vor diesem Hintergrund eine neue Dynamik entfaltet, bleibt abzuwarten.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Spanien?
Abonniere unseren Newsletter