Die Generaldirektion Verkehr (DGT) hat in den letzten zehn Jahren nur einen Bruchteil der angefochtenen Bußgelder verloren. Von insgesamt 47.244.404 Sanktionen, die zwischen 2015 und 2024 verhängt wurden, wurden 407.383 Einsprüche eingereicht – doch nur 38.088 Verfahren endeten zugunsten der Verkehrsteilnehmer. Das entspricht lediglich 9,35 Prozent.
Die Daten stammen aus einer Veröffentlichung des spanischen Innenministeriums über das Transparenzportal. Die DGT ist für die Verkehrsüberwachung in ganz Spanien zuständig – mit Ausnahme von Katalonien und dem Baskenland, wo die Kompetenzen bei den regionalen Behörden liegen.
Entwicklung der Bußgelder und Einsprüche
Jahr für Jahr verhängte die DGT Millionen von Strafen, wobei 2024 mit 5,4 Millionen Bußgeldern einen Höchststand erreichte. Besonders auffällig: Während die Zahl der Sanktionen stieg, nahm die Zahl der Einsprüche ab. So gab es 2015 noch 57.100 Berufungen, 2024 jedoch nur noch 36.916.
Die Erfolgsquote blieb in allen Jahren niedrig. 2015 wurden noch 5.371 Sanktionen aufgehoben, 2024 nur 3.875.
Milliarden-Einnahmen durch Bußgelder
Zwischen 2015 und 2024 nahm die DGT insgesamt 4,3 Milliarden Euro durch Bußgelder ein. Das Rekordjahr war 2024 mit fast 540 Millionen Euro.
Häufigste Ursachen für Sanktionen
Die meisten Bußgelder hängen mit Geschwindigkeitsüberschreitungen zusammen:
- 2.365.258 Verstöße durch feste Radarfallen
- 1.075.272 Verstöße durch mobile Radargeräte
Weitere häufige Delikte waren:
- Rotlichtverstöße: 3.839
- Stoppschild ignoriert: 34.436
- Riskantes oder fahrlässiges Fahren: 36.712
- Missachtung des Sicherheitsabstands: 9.340
- Handy am Steuer: 101.023
- Kein Sicherheitsgurt: 100.766
- Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss: über 133.000 Fälle
- Fahrzeuge ohne gültigen TÜV: 599.202
Auch fehlende Versicherungen, nicht genehmigte Führerscheine und das Nichtbenutzen von Kindersitzen führten zu tausenden Sanktionen.
Fazit
Die Statistik zeigt: Einsprüche gegen Bußgelder haben in Spanien nur geringe Erfolgschancen. Gleichzeitig steigen die Einnahmen der DGT stetig an – vor allem durch Geschwindigkeitsverstöße. Für Autofahrer bedeutet das, dass Prävention und regelkonformes Verhalten auf den Straßen wichtiger sind denn je.
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