Die Behörden haben am Campingplatz Villas Caravaning an der Playa Honda am Mar Menor weitreichende Maßnahmen ergriffen. Aus Sicherheitsgründen wurden alle öffentlichen Bereiche, darunter Sportplätze, ein Restaurant und ein Supermarkt, abgeriegelt. Auch die Toiletten- und Duschgebäude sowie 80 nicht lizenzierte Fertighäuser wurden am Montag geschlossen, nachdem ein gerichtlicher Versuch des Eigentümers, Caravanings Costa Calida SL, die Schließung zu verhindern, gescheitert war.
Diego Garcia, Stadtrat von Cartagena, betonte die Dringlichkeit der Situation: „Diese Einrichtungen sind gefährlich, da sie weder den Brandschutzvorschriften entsprechen noch den Stadtplanungsgesetzen genügen.“ Er fügte hinzu, dass die Stadtverwaltung die Verantwortung trage, die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten und daher nur unbewohnte Bereiche abgesperrt habe. „Die Eigentümer des Geländes versuchten, die Schließung zu stoppen, aber ein Richter genehmigte die Intervention des Rates gegen die Einrichtungen, die gegen das Gesetz verstoßen.“ Personen, die in den geschlossenen Unterkünften leben, ist es gestattet, ihre persönlichen Gegenstände abzuholen.
Caravanings Costa Calida äußerte sich in einer Erklärung bestürzt über die Entscheidung: „Wir werden den Urlaub von mehr als 20.000 Kunden aussetzen müssen.“ Die Betreiber bezeichneten die Situation als „katastrophal für diese Familien und für die lokale Wirtschaft“ und äußerten ihr Unverständnis über das „sehr aggressive“ Vorgehen des Rates. Sie behaupten, sich an die Behörden gewandt zu haben, um eine Lösung für die „komplexe Situation“ zu finden, jedoch keine Antwort erhalten zu haben. Zudem sei ihnen die Schließungsankündigung bezüglich der 80 Häuser, für die ein Regularisierungsantrag gestellt worden war, nicht bekannt gewesen.
Der Campingplatz Villas Caravaning umfasst über 1.100 private Eigentümer, von denen einige in zwei Verbänden organisiert sind und über 423 Stellplätze sowie 320 Mobilheime verfügen. Schätzungsweise 600 Menschen leben das ganze Jahr über auf dem Gelände.
Die 80 nun geschlossenen Fertighäuser waren ohne die erforderlichen Genehmigungen errichtet worden, obwohl die Stadtverwaltung die Grundstückseigentümer bereits vor fast drei Jahren zur Einstellung der Aktivitäten aufgefordert hatte. Die Notwendigkeit rigoroser Sicherheitsmaßnahmen wurde durch zwei schwere Brände in den Jahren 2021 und 2022 unterstrichen, bei denen ein 85-jähriger deutscher Mann ums Leben kam. Der Campingplatz erhielt bereits 1985 unter einem früheren Besitzer eine Lizenz. Ein 2020 gestellter neuer Antrag wurde zwei Jahre später abgelehnt, was zu einer Klage des Stadtrats führte. Der Betreiber legte seinerseits Beschwerde gegen die Anordnung ein.
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