Doppelmoral in Madrid – Ukraine ja, Gaza nein: Madrider Regierung verbietet palästinensische Flaggen in Schulen

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Doppelmoral in Madrid - Ukraine ja, Gaza nein: Madrider Regierung verbietet palästinensische Flaggen in Schulen
Bild: KI

Ayuso-Regierung zieht Grenze zwischen Politik und Bildung, Kritiker sprechen von doppelten Standards

In Madrid sorgt eine neue Entscheidung der Regionalregierung unter Isabel Díaz Ayuso (PP) für heftige Debatten: Schulen sollen alle Symbole entfernen, die Unterstützung für Gaza oder Palästina ausdrücken. Gleichzeitig bleibt die Solidarität mit der Ukraine in den Bildungseinrichtungen weiterhin gestattet.

Zensur in Schulen: Solidarität für Gaza unerwünscht

Seit vergangener Woche haben mehrere Schulen in der Region Anweisungen von der Bildungsaufsichtsbehörde erhalten, palästinensische Flaggen und andere Solidaritätsgesten zu entfernen. Laut Insiderberichten geschah dies überwiegend mündlich durch Inspektoren und betrifft sowohl öffentliche als auch staatlich subventionierte Schulen.

Die Aktivistengruppe Marea Palestina: Educación contra el genocidio kündigte rechtliche Schritte gegen die Regionalregierung an. Sprecher und pensionierter Lehrer Carlos Díez Hernando wirft der Verwaltung vor, die akademische Freiheit und die Autonomie der Schulen zu verletzen.

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Unterschiedliche Maßstäbe: Ukraine ja, Gaza nein

Kritiker weisen auf den klaren Widerspruch hin: Während die Solidarität mit der Ukraine nach dem russischen Angriff 2022 ausdrücklich gefördert wurde – einschließlich Sammelaktionen und Wandmalereien in Grundschulen – wird Unterstützung für die palästinensische Bevölkerung nun unterbunden.

So durften Kinder im Alter von sieben Jahren damals Wandbilder mit Solidaritätsbotschaften für die Ukraine gestalten, während ähnliche Gesten für Gaza aktuell untersagt sind.

Regierung verteidigt Neutralität der Schulen

Das Madrider Bildungsministerium bestreitet eine generelle Anweisung zum Bann palästinensischer Symbole. Ein Sprecher erklärte, dass nur in Einzelfällen Schulen daran erinnert würden, politische Neutralität zu wahren. Wie viele Einrichtungen konkret betroffen sind, ließ die Behörde offen.

Eltern- und Lehrerverbände protestieren

Der Dachverband der Elternvereinigungen Giner de los Ríos verteidigt seit Monaten pro-palästinensische Initiativen an Schulen. Sprecherin Mari Carmen Morillas verweist auf den Druck, der von der israelischen Botschaft ausgeübt worden sei. Sie betont:
„30 Prozent der in Palästina getöteten Menschen sind Kinder. Mehr als 20.000 Minderjährige werden nie die Chance haben, Fahrrad zu fahren. Wir dürfen als Gesellschaft nicht schweigen.“

Politische Dimension erreicht Kongress

Am Dienstag trafen sich Vertreter von Marea Palestina mit Abgeordneten des spanischen Kongresses, um die Einschränkungen öffentlich anzuprangern. Ziel sei es, dass die nationale Bildungsinspektion einschreitet und die Situation prüft.


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