Dinder Club: Dating-App für Behinderte startet in Spanien

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Die App mit dem Namen Dinder Club gehört zu den ersten, die sich speziell an Menschen mit kognitiven Behinderungen richten, eine Gemeinschaft mit den gleichen sexuellen Bedürfnissen wie andere, sagt der katalanische Gründer Max Roures.

Es wurde mit Unterstützung von Dincat entwickelt, einer katalanischen Organisation, die Menschen mit geistiger Behinderung unterstützt. Laut Roures’ Sohn, Jaume Roures, dient die App nicht nur dazu, ihren Nutzern zu helfen, romantische Partner, sondern auch Freunde zu finden. Dincat-Direktor Víctor Galmés hat Dinder Club als “Projekt für Inklusion” bezeichnet.

Die App bietet den Nutzern die Möglichkeit, jedes Wochenende zwischen einer kulinarischen, sportlichen oder kulturellen Aktivität zu wählen, die von einem Moderator begleitet wird. Die Idee entstand vor drei Jahren während eines Gesprächs zwischen der Gründerin und der Journalistin Mónica Terribas, die einen Sohn mit Down-Syndrom hat, der Schwierigkeiten mit traditionellen Dating-Apps hatte. Derzeit ist Dinder Club nur in Barcelona verfügbar.

Obwohl es schwer zu schätzen ist, haben Studien gezeigt, dass bis zu 4,3 Millionen Menschen in Spanien angeben, eine geistige Behinderung zu haben. Dincat schätzt, dass es allein in Katalonien 27.000 Menschen gibt, denen die App helfen kann.

Es ist bekannt, dass Menschen mit Behinderungen einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Missbrauch zu erleben, was traditionelle Dating-Apps wie Tinder zu einer manchmal gefährlichen Umgebung macht.

Um diesen Risiken zu begegnen, müssen Dinder Club-Nutzer einen strengen Registrierungsprozess durchlaufen, der einen “sex-affektiven” Test und einen Fragebogen nach dem Datum umfasst, um Feedback über die Aktivität zu erhalten und mögliche Warnsignale zu erkennen. Die Warnmeldungen werden direkt an das Dincat-Personal gesendet, das dann eingreifen und bei Bedarf Unterstützung anbieten kann.

Zu den Nutzern der App gehört der 33-jährige Hector Roura, der in Barcelona lebt und mit herkömmlichen Apps keinen Erfolg hatte.

“Ich war ein Benutzer anderer Anwendungen, aber sie funktionierten nicht für mich”, sagte Roura. “Aber mit dem Dinder Club konnte ich mehr Leute kennenlernen.”

Im Moment ist Dinder Club kostenlos, aber das Unternehmen könnte in den kommenden Jahren 6 € pro Monat für eine Premium-Version verlangen.

Bild: Dinder Club


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