Dies sind die Leitlinien des neuen Aktionsplans zur Suizidprävention in Spanien

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Depression Suizid Spanien

Der Interterritoriale Rat des Nationalen Gesundheitssystems (CISNS), das Koordinierungsgremium der Gesundheitsdienste der Autonomen Gemeinschaften und des Gesundheitsministeriums, hat am Freitag den Aktionsplan zur Suizidprävention 2025-2027 verabschiedet. Diese Initiative ist die erste ihrer Art in Spanien und widmet sich ausschließlich und gezielt der Bekämpfung von Suizidalität.

Der Plan basiert auf sechs strategischen Säulen und legt besonderes Augenmerk auf vulnerable Gruppen wie Menschen mit Behinderungen und die LGBTIQ+-Community.

Gesundheitsministerin Mónica García erläuterte nach der Sitzung des Interterritorialen Rates die Kernpunkte des Plans. Zunächst soll eine Beobachtungsstelle für Suizidprävention eingerichtet werden. Diese wird detaillierte Daten zu suizidalem Verhalten sammeln und analysieren, um evidenzbasierte Interventionsstrategien zu entwickeln.

Weiterhin soll die Telefonseelsorge 024, die sich seit ihrer Einführung als äußerst hilfreich erwiesen hat, gestärkt und der 24/7-Betreuungsdienst für Betroffene und Angehörige ausgebaut werden.

Der Plan sieht zudem Sensibilisierungskampagnen vor, um die psychische Gesundheit zu fördern und Suizid durch leicht zugängliche, an die jeweiligen regionalen und lokalen Gegebenheiten angepasste Informationen zu verhindern. Schulungen für Medienvertreter mit aktualisierten Handbüchern und Workshops sollen eine verantwortungsvolle und faktenbasierte Berichterstattung gewährleisten.

Auch die Einschränkung des Zugangs zu suizidalen Mitteln ist ein wichtiger Bestandteil des Plans. Hierzu sollen “kritische Punkte” wie Brücken oder hohe Gebäude identifiziert und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Zusätzlich ist eine verstärkte Kontrolle des Zugangs zu Waffen und giftigen Substanzen vorgesehen.

Besonderes Augenmerk gilt den besonders gefährdeten Gruppen. Spezifische Programme und Maßnahmen für LGBTIQ+-Personen und Menschen mit Behinderungen sollen Diskriminierung bekämpfen und das emotionale Wohlbefinden fördern.

Weitere Initiativen umfassen Unterstützungsprogramme für ältere Menschen in Situationen ungewollter Einsamkeit, Maßnahmen für Jugendliche und junge Erwachsene im Bildungs- und Gemeinwesenbereich sowie Unterstützungsprogramme für Hinterbliebene nach einem Suizid, die eine gesunde Trauerbewältigung fördern.

Für die Umsetzung des Plans sind 18 Millionen Euro vorgesehen, deren Verteilung in einer weiteren Sitzung des Interterritorialen Rates festgelegt wird. Gesundheitsministerin García betonte, dass die Finanzierung des Plans unabhängig vom allgemeinen Staatshaushalt sichergestellt sei.

Bild: Archiv


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