Ein besorgniserregender Ausbruch der hochpathogenen Aviären Influenza des Subtyps H5N1 hat eine Putenfarm in der Gemeinde Ahillones, Badajoz, erschüttert. Dieser Fall markiert den ersten Betriebs-Ausbruch in Spanien seit fast zweieinhalb Jahren und führt dazu, dass das Land vorübergehend seinen Status als seuchenfrei bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) verliert. Die Nachricht kommt, nachdem bereits zwei weitere H5N1-Fälle bei Wildvögeln in Extremadura gemeldet wurden: in Corte de Peleas (Badajoz) und Casar de Cáceres (Cáceres).
Dramatische Maßnahmen in Ahillones: 7.000 Puten betroffen
Der betroffene Betrieb in Ahillones beherbergte etwa 7.000, 60 Tage alte Puten. Der Verdacht auf die Krankheit entstand am 16. Juli 2025, als dem Amtlichen Veterinärdienst (SVO) ungewöhnliche klinische Symptome und ein signifikanter Anstieg der Sterblichkeit gemeldet wurden. Proben, die noch am selben Tag entnommen und an das Zentrale Veterinärlabor (LCV) von Algete geschickt wurden, bestätigten das Vorhandensein des Vogelgrippe-Virus.
Die Regionalregierung von Extremadura hat umgehend umfassende Kontrollmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehört die sofortige Stilllegung des betroffenen Bauernhofs und aller Betriebe in einem Umkreis von zehn Kilometern. Eine der drastischsten, aber notwendigen Maßnahmen ist die Keulung aller Vögel des infizierten Betriebs. Auch Kadaver, Futtermittel und andere potenziell kontaminierte Materialien werden amtlich vernichtet, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Präventive Keulung und Sperrzonen: Kampf gegen die Ausbreitung
Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme werden weitere 5.000 Putenmasthühner aus einem 100 Meter vom Ursprungsherd entfernten Betrieb präventiv gekeult, obwohl bei diesen Tieren noch keine klinischen Symptome festgestellt wurden. Parallel dazu läuft eine intensive epidemiologische Untersuchung, um den genauen Ursprung des Ausbruchs zu ermitteln und weitere gefährdete Betriebe zu identifizieren.
Um die Ausbreitung einzudämmen, wurden eine Schutzzone von drei Kilometern und eine Überwachungszone von drei bis zehn Kilometern um den Ausbruchsherd eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen wurden auch zwei etwas weiter entfernte Hähnchenmastbetriebe und ein Freizeitbauernhof unter strenge Beobachtung gestellt und stillgelegt. Die Biosicherheitsmaßnahmen in diesen Gebieten wurden erheblich verstärkt und werden kontinuierlich überprüft.
Wildvögel als wahrscheinlicher Übertragungsweg
Es wird angenommen, dass der wahrscheinlichste Weg der Einschleppung des Virus in den landwirtschaftlichen Betrieb der indirekte Kontakt mit Wildvögeln war. Diese Annahme wird durch die jüngsten positiven Tests bei toten Wildgänsen in städtischen Teichen in Casar de Cáceres und Corte de Peleas untermauert. Mit diesen aktuellen Fällen erhöht sich die Gesamtzahl der im Jahr 2025 in Spanien festgestellten HPAI-Ausbrüche auf fünf bei Wildvögeln (Andalusien und Extremadura) und einen bei Geflügel (Extremadura). Die Behörden rufen zur erhöhten Wachsamkeit auf und appellieren an alle Geflügelhalter, Biosicherheitsmaßnahmen strikt einzuhalten, um die Gesundheit der Tierbestände zu schützen.
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