In Spanien zählt die Portugiesische Galeere zu den gefährlichsten Meeresbewohnern, die ihre giftigen Tentakel einsetzt, um Beute zu fangen und zu lähmen. Bei Menschen kann das Gift neurotoxische, zytotoxische und kardiotoxische Wirkungen haben und starke Schmerzen verursachen.
Es gibt viele Ratschläge, wie man sich bei einem Quallenstich verhalten soll: Kälte oder Hitze anwenden, mit Handtüchern reiben, Essig auftragen oder sogar menschlichen Urin verwenden, um die Schmerzen zu lindern. Doch welche dieser Methoden werden tatsächlich von Experten empfohlen und sind effektiv?
Urin, ein Mittel gegen Quallenstiche?
Die Anwendung von Urin auf Quallenstiche ist ein weit verbreitetes Mittel, dessen Wirksamkeit oft schwer zu beurteilen ist. Es mag plausibel erscheinen, da Urin neben Wasser auch Harnstoff, Harnsäure und Ammoniak enthält, wobei letzteres das Brennen lindern könnte. Dennoch raten Wissenschaftler und Experten von dieser Methode ab, da sie anfängliche Schmerzlinderung schnell in eine Verschlimmerung umkehren kann, indem sie die Ausbreitung des von Quallen injizierten Gifts fördert und den Hautausschlag intensiviert.
Die American Chemical Society weist darauf hin, dass Quallen subzelluläre Gerinnsel, sogenannte Nematozysten, auf der Haut hinterlassen, die auch nach dem Kontakt weiterhin Gift freisetzen können. Veränderungen oder Druck, wie etwa durch Urin mit unterschiedlichen Temperaturen und Salzgehalten, können die Aktivität dieser Nematozysten steigern.
Heilmittel gegen Quallenstich
Experten empfehlen, verbleibende Tentakelreste mit einem Kunststoff zu entfernen und die Bissstelle mit Salzwasser zu säubern. Sie warnen davor, dass die Verwendung von Süßwasser den Juckreiz verschlimmern kann.
Zur Schmerzlinderung rät das Institut für Meereswissenschaften des CSIC, Eis für 5-15 Minuten in ein Tuch oder Kleidungsstück gewickelt aufzulegen. Da es sich um Süßwasser handelt, sollte es nicht direkt mit der Haut in Berührung kommen. Einige Fachkräfte des Roten Kreuzes nutzen Eis aus Salzwasser, um die Bisse von Personen zu behandeln, die Hilfe an ihren Ständen suchen.
Bild: Archiv
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