Die harte Realität in Spanien: Mehr als 200 Autofahrer werden täglich positiv auf Alkohol getestet

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Alkohol am Steuer Spanien
Image by Alexa from Pixabay

Laut der Generaldirektion für Verkehr (DGT) ist Alkoholkonsum an rund 30 % der tödlichen Verkehrsunfälle auf spanischen Straßen beteiligt. Jeder dritte im Straßenverkehr getötete Fahrer (33 %) hatte Alkohol im Blut.

Oberstleutnant Ignacio Varela von der Verkehrseinheit der Guardia Civil betonte auf einer von der Mapfre-Stiftung organisierten Konferenz zur Bekämpfung von Alkohol am Steuer, dass allein im Jahr 2023 fast 80.000 Fahrer bei Alkoholkontrollen der Guardia Civil positiv getestet wurden – über 200 pro Tag. Eine alarmierende Zahl.

Die Verkehrseinheit der Guardia Civil führte 2023 mehr als 6,7 Millionen Alkoholkontrollen durch. Die DGT rechnet für 2024 mit einem Anstieg dieser Zahl um 10 %.

Zusätzlich zu den Kontrollen der Guardia Civil führen auch die örtliche Polizei, die Mossos d’Esquadra, die Ertzaintza und die Polizei von Navarra Kontrollen durch. Insgesamt könnten so bis zu 10 Millionen Tests pro Jahr durchgeführt werden.

Auf der Konferenz “Der Kampf gegen das Fahren unter Alkoholeinfluss” hob Luis del Río, Staatsanwalt der Koordinierungsstelle für Verkehrssicherheit, hervor, dass 2023 34 % aller von spanischen Richtern verhängten Verurteilungen im Bereich Verkehrssicherheit Alkohol- oder Drogendelikte betrafen.

Fast 50.000 dieser Verurteilungen bezogen sich auf Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, bei Überschreitung der Grenzwerte von 0,6 mg/l in der Atemluft oder 1,2 g/l im Blut. Experten auf der Konferenz begrüßten daher die von DGT-Direktor Pere Navarro angekündigte Senkung des erlaubten Blutalkoholspiegels auf 0,2 g/l.

Diese Änderung erfordert eine Anpassung von Artikel 20 der Allgemeinen Verkehrsordnung (“Blutalkoholspiegel und Ausatemluft”). Dafür ist entweder eine Einigung der Parlamentsfraktionen oder ein außerordentliches Gesetzesdekret der Regierung nötig. Die Absenkung der Promillegrenze von derzeit 0,5 g/l auf 0,2 g/l würde voraussichtlich erst im Herbst dieses Jahres in Kraft treten.


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