
Die Bevölkerung Spaniens erreichte am 1. Januar 2025 einen neuen Höchststand von 49.077.984 Einwohnern. Trotz einer historisch niedrigen Geburtenrate stieg die Einwohnerzahl im Jahr 2024 um fast eine halbe Million (458.289) an, wie vorläufige Daten des INE vom Donnerstag zeigen. Dieser Rekordwert wurde vor allem durch Zuwanderung erreicht: Die Zahl der in Spanien lebenden Ausländer stieg auf 6,85 Millionen. Demgegenüber wuchs die Zahl der spanischen Staatsbürger lediglich um 14.819 Personen.
Von der Gesamtbevölkerung sind 25.009.634 weiblich und 24.068.350 männlich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Männer um 1%, die der Frauen um 0,87%.
Im Jahr 2024 kamen 350.066 Ausländer nach Spanien. Dies entspricht einem Zuwachs von 5,4% gegenüber dem Vorjahr. Das Wachstum hat sich damit im Vergleich zu den Vorjahren verlangsamt: 2023 lag der Anstieg bei 6,8%, 2022, kurz nach der Pandemie, sogar bei 10,5%. Der Migrantenanteil an der Gesamtbevölkerung beträgt laut aktueller Statistik 14% – der höchste Wert seit zehn Jahren (2015: 9,6%).
Sechs der zehn häufigsten Herkunftsländer im letzten Quartal 2024 waren lateinamerikanische Staaten: Kolumbien (43.400), Venezuela (30.500), Peru (18.800), Argentinien (7.300), Honduras (7.300) und Ecuador (6.800). Die Liste der Top Ten wird komplettiert durch Marokko (27.700), im Ausland geborene Spanier (19.700), Italien (8.900) und die Ukraine (6.400).
Die meisten Auswanderer im letzten Quartal stammten aus Marokko (12.300), Kolumbien (11.900) und Rumänien (9.900).
Das Bevölkerungswachstum im letzten Quartal war in allen Regionen Spaniens positiv. Am stärksten wuchs die Bevölkerung in Melilla (0,57%), der Valencianischen Gemeinschaft (0,47%), Madrid (0,44%) und Katalonien (0,34%). Es folgten La Rioja (0,29%) und Murcia (0,28%). Unter dem Durchschnitt von 0,24% lagen Navarra (0,21%), Kastilien-La Mancha (0,17%), Asturien (0,15%) sowie Galicien, die Kanarischen Inseln und Kastilien und León (jeweils 0,14%). Geringeres Wachstum verzeichneten Extremadura (0,02%), Aragonien (0,03%), Andalusien (0,04%), Ceuta (0,05%), die Balearen (0,07%), das Baskenland (0,12%) und Kantabrien (0,13%).
Verlangsamung der Zuwanderung
Elisa Brey, Professorin für Soziologie und öffentliche Meinung an der Fakultät für Informationswissenschaften der UCM, hebt hervor, dass 76,4% des Bevölkerungswachstums (350.066 von 458.289 Personen) auf Zuwanderung zurückzuführen sind. Sie betont jedoch die Verlangsamung des Zuwachses. Nach einem Anstieg von 10,5% im Jahr 2022 – bedingt durch den Krieg in der Ukraine und den Rebound-Effekt nach der Pandemie – liegt das Wachstum nun unter den Werten der Jahre 2018 und 2019.
Brey sieht die Gründe für das anhaltende Bevölkerungswachstum durch Zuwanderung in der wirtschaftlichen Dynamik Spaniens und dem Bedarf an Arbeitskräften in arbeitsintensiven Sektoren (Landwirtschaft, Haushaltsdienstleistungen, persönliche Dienstleistungen, Gastgewerbe etc.), in denen ausländische Arbeitskräfte überrepräsentiert sind. Zusätzlich spielen sogenannte „Push-Faktoren“ eine Rolle: Im Vergleich zu einigen Herkunftsländern bietet Spanien ein relativ hohes Maß an politischer Stabilität und Sicherheit.
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