Die spanische Sozialistische Partei (PSOE) hat einen Gesetzesentwurf im Parlament eingebracht, der das Potenzial hat, den Immobilienmarkt für Nicht-EU-Bürger, insbesondere Briten, grundlegend zu verändern. Der Vorschlag sieht eine zusätzliche Steuer von 100 Prozent auf den Kaufpreis von Immobilien für Personen außerhalb der Europäischen Union vor. Dies würde bedeuten, dass ein Käufer aus einem Nicht-EU-Land, der eine Immobilie für 500.000 Euro erwirbt, effektiv eine Million Euro zahlen müsste – 500.000 Euro für die Immobilie und weitere 500.000 Euro als Steuer.
Ziel dieser drastischen Maßnahme ist es laut PSOE, spanischen Bürgern den Zugang zu Wohnraum zu erleichtern und der landesweiten Wohnungsknappheit entgegenzuwirken. Die neue Regelung würde als Zusatzsteuer zur bestehenden Grunderwerbsteuer erhoben und wäre ausschließlich für Nicht-EU-Residenten relevant.
Experten des Ökonomenrats veranschaulichen die Brisanz des Vorschlags. Augustin Fernandez, Präsident des spanischen Registers der Ökonomen und Steuerberater (REAF), bezeichnete den Plan als “Wahnsinn”. Er äußerte zudem Zweifel an der rechtlichen Haltbarkeit dieser Steuer, die letztlich von den Gerichten entschieden werden müsste. Fernandez befürchtet zudem, dass ein solcher Schritt Investitionen von Nicht-EU-Ausländern “bestrafen” würde.
Es bleibt abzuwarten, ob dieser Vorschlag tatsächlich umgesetzt wird. Die Initiative der PSOE könnte auch eine symbolische Geste sein, da der Anteil der Immobilienkäufe durch Nicht-EU-Bürger lediglich bei etwa 3 % liegt und diese Käufer im Durchschnitt bereits den höchsten Preis pro Quadratmeter zahlen. Dennoch würde eine solche Steuer, sollte sie Realität werden, zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den spanischen Immobilienmarkt und die Beziehungen zu Nicht-EU-Investoren haben.
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