Der einjährige Euribor hat seinen Abwärtstrend im Februar fortgesetzt, nachdem er im Januar kurzzeitig gestiegen war. Der Referenzzinssatz für die meisten variabel verzinslichen Hypotheken in Spanien dürfte den Monat bei durchschnittlich 2,41 % abschließen – dem niedrigsten Stand seit fast zweieinhalb Jahren. Hypothekennehmer, deren Zinsen an den Februar-Wert gekoppelt sind, können mit einer durchschnittlichen jährlichen Ersparnis von rund 1.300 Euro rechnen.
Der vorläufige Durchschnittswert des Euribor liegt einen Tag vor Monatsende bei 2,408 %. Das sind gut 0,1 Prozentpunkte weniger als die 2,525 % im Januar, wo der Euribor eine neunmonatige Phase kontinuierlichen Rückgangs unterbrochen hatte. In dieser Phase war der Euribor um über einen Prozentpunkt gefallen, von 3,718 % im März auf 2,436 % im Dezember. Dieser Rückgang korrelierte mit den Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die im Juni eine geldpolitische Wende einleitete und die Kreditvergabe erleichterte.
Trotz des kurzfristigen Anstiegs im Januar setzte der Euribor seinen Abwärtstrend im Februar fort und fiel sogar unter den Wert vom Jahresende 2024. „Jeder weitere Rückgang, und sei er noch so klein, ist nach dem Anstieg im Januar eine positive Nachricht für aktuelle und zukünftige Hypothekennehmer sowie für den gesamten Hypotheken- und Immobilienmarkt“, so Simone Colombelli, Hypothekenexperte bei iAhorro.
Sofern keine unerwarteten Ereignisse eintreten, dürfte der Euribor den niedrigsten Monatswert seit September 2022 erreichen, als er knapp über 2,2 % lag und die EZB gerade erst mit ihren Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung begonnen hatte. Die am Donnerstag veröffentlichten Daten zeigen einen Wert von 2,409 %, nur neun Tausendstel höher als am Vortag.
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Euribor um über einen Prozentpunkt gefallen (Februar 2024: 3,671 %). Hypothekennehmer, deren Zinsen jetzt angepasst werden, profitieren von dem niedrigeren Referenzzinssatz. Beispielsweise würde bei einer 150.000-Euro-Hypothek mit 0,99 % Aufschlag auf den Euribor und einer Laufzeit von 30 Jahren die monatliche Rate um rund 106 Euro sinken, was einer jährlichen Ersparnis von 1.272 Euro entspricht. Die Rate würde von ca. 774 Euro auf 668 Euro fallen.
Bei einer 300.000-Euro-Hypothek unter denselben Bedingungen würde sich die Ersparnis verdoppeln: Die monatliche Rate würde um etwa 213 Euro und die jährliche Belastung um 2.556 Euro sinken. Diese Berechnung zeigt die maximale Ersparnis für jemanden, der vor einem Jahr eine Hypothek abgeschlossen hat und sich somit am Anfang der Laufzeit befindet, wo Zinsänderungen die größte Auswirkung haben.
Die zukünftige Entwicklung des Euribor hängt von den Entscheidungen der EZB ab, die nächste Woche tagt und die Auswirkungen der von den USA unter Donald Trump angekündigten Zölle beobachtet. „Nach der Zinssenkung im Januar, die eine klare Richtung für das erste Halbjahr zu signalisieren schien, ist die Lage nun weniger eindeutig“, warnt Estefanía González, Sprecherin des Vergleichsportals Kelisto.es. Sie räumt jedoch ein, dass diese Unsicherheit sich derzeit nicht im Euribor widerspiegelt und erwartet einen weiteren Rückgang.
Colombelli teilt diese Einschätzung und prognostiziert einen anhaltenden Abwärtstrend, wenngleich mit weniger starken Rückgängen als in der zweiten Jahreshälfte 2024. „Der Abwärtstrend wird sich fortsetzen, auch wenn es kleinere Anstiege wie im Januar geben kann, die den Markt aber nicht wesentlich beeinflussen werden“, so der iAhorro-Experte.
„Nach dem Anstieg im Januar hat der Euribor im Februar seinen Abwärtskurs wieder aufgenommen, allerdings zeigt er sich zurückhaltender als 2024“, erklärt er. „Diese Zurückhaltung kann positiv sein, denn sollte der Euribor wieder sehr niedrige Werte um 1 % oder darunter erreichen, müssten die Banken alternative Wege finden, um mit Hypotheken Renditen zu erwirtschaften.“ Colombelli weist darauf hin, dass sich Banken derzeit auf Fest- und insbesondere Mischhypotheken konzentrieren, ein drastischer Rückgang des Euribor könnte jedoch variable Hypotheken wieder attraktiver machen.
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