Ein internationaler Hilferuf zur Identifizierung von “der Introvertierten”
Jahre nach dem tragischen Fund einer Frauenleiche vor der Küste Ibizas wendet sich Interpol nun an die Öffentlichkeit. In einem verzweifelten Versuch, das Rätsel um “die Introvertierte” zu lösen, wurde ein Bild der Verstorbenen veröffentlicht. Die Nationalpolizei in Spanien verbreitete die Nachricht am Donnerstag über soziale Netzwerke in der Hoffnung auf entscheidende Hinweise, die zur Identifizierung der jungen Frau führen könnten, die im Juli 2019 leblos im Meer bei Santa Eulària entdeckt wurde.
Die mysteriösen Umstände ihres Todes vor der Küste von Santa Eulària
Es war ein sonniger Julitag im Jahr 2019, als die Besatzung eines Bootes, das etwa 150 Meter vor der Küste vor Anker lag, eine schreckliche Entdeckung machte. Im Wasser trieb der Körper einer jungen Frau. Sie war nur mit einem schwarzen, zweiteiligen Badeanzug bekleidet, der mit weißen Kaschmirmotiven verziert war. Schätzungen zufolge war die Frau zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 25 und 30 Jahre alt, geboren zwischen 1989 und 1994. Sie war circa 1,60 Meter groß, hatte helle Haut, braune Haare und blaue Augen.
Trotz der zahlreichen Boote in der Umgebung meldete niemand eine vermisste Person. Auch in den Tagen und Wochen nach dem Fund ging bei der Polizei keinerlei Vermisstenanzeige ein, die zu der Frau gepasst hätte. Es war, als hätte sie nie existiert.
Neue Spuren deuten ins Rotlichtmilieu
Jahrelange Ermittlungen der Mordkommission auf den Balearen in den Jahren 2022 und 2023 brachten neue, beunruhigende Details ans Licht. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Frau um eine Sexarbeiterin handelte. Vermutungen zufolge besaß sie die rumänische Staatsangehörigkeit, war aber ungarischer Herkunft. Ihr Arbeitsumfeld soll die belebte Gegend um Ushuaïa in San Antonio auf Ibiza gewesen sein.
Informationen deuten darauf hin, dass sie am Tag ihres Todes mit einem schwarzen Lieferwagen aufgebrochen sein könnte. Ihr Ziel: ein Schiff wohlhabender Kunden aus dem Nahen Osten, auf dem sie arbeiten sollte.
Wer war “die Introvertierte”?
Ihren Spitznamen “die Introvertierte” erhielt sie, weil sie als äußerst zurückhaltend galt. Sie sprach kaum mit jemandem, und selbst die Personen, mit denen sie regelmäßigeren Kontakt hatte, kannten ihren wahren Namen nicht. Oft wurde sie in Begleitung eines blonden, schlanken Transvestiten gesehen, der ebenfalls in der Gegend tätig war. Doch auch diese Spur führte bisher nicht zur Klärung ihrer Identität. Die Polizei und Interpol hoffen nun, dass die Veröffentlichung ihres Bildes den entscheidenden Hinweis aus der Bevölkerung bringt, um diesem Phantom endlich einen Namen und eine Geschichte geben zu können.
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