
Ein ehrgeiziger Traum an der Ostküste Spaniens
Der Osten Spaniens hat seit jeher Tausende von Besuchern angezogen – vor allem in den Sommermonaten, wenn Touristen die Strände nutzen, um sich im Mittelmeer abzukühlen. Dieses stetige Wachstum des Tourismus hat zahlreiche Urbanisierungsprojekte gefördert. Eines der umstrittensten Vorhaben: der PAI Bega-Port, auch bekannt als das „Manhattan von Cullera“.
Die ursprüngliche Vision: Wolkenkratzer am Mittelmeer
Anfang der 2000er Jahre präsentierte man einen gigantischen Plan: 33 Türme mit 25 Metern Höhe sowie zwei Hoteltürme mit jeweils rund 40 Stockwerken sollten gebaut werden. Auf einer Fläche von über 600.000 Quadratmetern waren insgesamt 4.800 Wohnungen, ein moderner Yachthafen, Schulen, Einkaufszentren und weitläufige Grünanlagen vorgesehen. Ziel war es, Cullera zu einem internationalen Hotspot für Tourismus zu machen.
Stillstand und Wiederbelebung
Doch das Projekt kam ins Stocken. Nach jahrelangen Debatten wurde 2018 die Vereinbarung zwischen dem Stadtrat und der Generalitat annulliert – und das Vorhaben gestoppt. 2023 erlebte der Plan eine Wiederaufnahme mit aktualisierten Konzepten, die stärker auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit setzen sollen. Dennoch bleibt unklar, ob die Umsetzung tatsächlich erfolgt.
Chancen und Kritik
Wenn das „Manhattan von Cullera“ realisiert würde, könnte die kleine Gemeinde ihre Skyline radikal verändern und ein völlig neues touristisches Profil erhalten. Doch Umweltgruppen und politische Parteien wie Compromís äußern massive Bedenken: Der Verlust natürlicher Küstenlandschaften, die Belastung der Infrastruktur und der Einfluss auf das Ökosystem sind zentrale Kritikpunkte.
Ein Blick in die Zukunft
Die Frage bleibt offen: Wird Cullera zur mediterranen Mini-Metropole mit Hochhäusern und internationalem Yachthafen, oder bleibt die Vision des „Manhattan von Cullera“ ein unerfüllter Traum? Fest steht, dass das Projekt die Diskussion über den Konflikt zwischen Tourismuswachstum und Nachhaltigkeit in Spanien neu entfacht hat.
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