Ayuso verteidigt Israel und stellt Massaker als „Schutz der Zivilisation“ dar
In der Madrider Regionalversammlung hat Isabel Díaz Ayuso (PP) mit kontroversen Aussagen für einen Eklat gesorgt. Sie erklärte, Spanien müsse Israel „dankbar“ sein, da das Land angeblich den Westen verteidige – auch um den Preis von zehntausenden Toten im Gazastreifen. Kritiker werfen ihr vor, damit die massiven Opfer unter der Zivilbevölkerung zu rechtfertigen.
PP leugnet Völkermord in Gaza
Der Fraktionssprecher der Partido Popular in Madrid, Carlos Díaz Pache, stellte die Existenz eines Völkermords in Gaza in Abrede und bezeichnete die Vorwürfe als „merkwürdig“. Er behauptete, Israel warne stets vor Angriffen und versuche, Opfer zu vermeiden – eine Darstellung, die von Menschenrechtsorganisationen mehrfach widerlegt wurde. Für ihn sei jede Kritik an Israels Vorgehen „reiner Antisemitismus“.
Opposition wirft Ayuso Nähe zu Netanjahu vor
Die Parteien Más Madrid und PSOE reagierten scharf. Sie beschuldigten Ayuso, sich auf die Seite Netanjahus und der „Völkermordtäter“ zu stellen. Besonders empört zeigte sich Manuela Bergerot (Más Madrid), die Parallelen zur argentinischen Militärdiktatur zog. Ayuso habe damit eine rote Linie überschritten.
📢 Folge uns in unseren Netzwerken:
🐦 X |
📘 Facebook |
💬 WhatsApp |
📲 Telegram
👉 Oder melde dich für unseren
📩 Newsletter an.
⭐️ Gerne kannst du auch
Premium-Mitglied werden.
Ablenkung durch Nebenthemen
Während die Opposition soziale Probleme Madrids ansprach – von fast einer Million Patienten auf Wartelisten bis hin zum Stillstand beim sozialen Wohnungsbau – lenkte Ayuso die Debatte auf Nebenthemen wie die Sicherheit von Radfahrern bei der Vuelta a España oder die Rechte von Homosexuellen in Israel. Kritiker sehen darin den Versuch, von den eigenen Skandalen abzulenken, insbesondere von den Ermittlungen gegen ihren Lebensgefährten wegen Steuerbetrugs.
Steuerstreit belastet zusätzlich
Parallel zur Gaza-Debatte griff Ayuso erneut das spanische Finanzamt an und sprach von einer „Maschine zur Vertreibung von Vermögen“. Hintergrund sind Ermittlungen wegen gefälschter Rechnungen in Millionenhöhe gegen ihren Partner Alberto González Amador. Trotz klarer Vorwürfe hält Ayuso an der Darstellung einer „politischen Verschwörung“ fest.
Fazit
Die hitzigen Debatten in Madrid zeigen, wie stark die Haltung zu Israel und Gaza die spanische Politik polarisiert. Während Ayuso auf Konfrontation setzt und Israels Vorgehen rechtfertigt, wächst die Kritik an ihrer mangelnden Sensibilität gegenüber den Opfern. Gleichzeitig geraten innenpolitische Probleme wie Gesundheitsversorgung, Wohnungsbau und Steueraffären zunehmend in den Hintergrund.
Folge uns auf WhatsApp für die wichtigsten Nachrichten aus Spanien in Echtzeit.
Abonniere unseren Newsletter