Chinesische Investoren dominieren den spanischen Immobilienmarkt: Ein letzter Tanz vor dem Ende des Goldenen Visums

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Chinesische Investoren dominieren den spanischen Immobilienmarkt: Ein letzter Tanz vor dem Ende des Goldenen Visums
Bild: KI

Spanien hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Anziehungskraft auf internationale Investoren ausgeübt, insbesondere durch das sogenannte “Goldene Visum”. Dieses Programm, das Gebietsfremden eine Aufenthalts- und Arbeitserlaub im Austausch für den Kauf einer Immobilie im Wert von mindestens 500.000 Euro ermöglichte, hat insbesondere chinesische Staatsbürger angelockt. Aktuelle Zahlen belegen, dass chinesische Investoren im Jahr 2024 eine dominante Rolle bei der Nutzung dieses Mechanismus spielten, bevor die spanische Regierung im April 2024 das Programm aussetzte.

Laut einer Transparenzresolution des Außenministeriums entfielen im Jahr 2024 beeindruckende 532 der insgesamt 1.037 erteilten Goldenen Visa an chinesische Staatsbürger. Das sind mehr als 51% der Gesamtsumme, was die herausragende Position Chinas auf diesem Markt unterstreicht. Diese Investitionen waren nicht nur auf die Möglichkeit der Aufenthaltserlaubnis beschränkt, sondern boten auch die Option, Familienmitglieder einzubeziehen, was das Programm zusätzlich attraktiv machte.

Der bevorstehende Entzug des Goldenen Visums löste bei ausländischen Investoren einen regelrechten Ansturm aus, um ihre Anträge noch rechtzeitig einzureichen. Obwohl Transparencia die offiziellen Daten für das erste Quartal 2025 noch nicht veröffentlicht hat, deuten Branchenquellen auf eine massive Erholung und Beschleunigung der Antragsstellungen hin. Schätzungen aus der Immobilienbranche sprechen von fast 500 Anträgen allein im ersten Quartal des Jahres 2025 – eine Zahl, die dem gesamten Volumen des Jahres 2024 nahekommt und den “Boom” vor dem endgültigen Aus des Programms verdeutlicht.

Insbesondere in der Autonomen Gemeinschaft Madrid führten chinesische Staatsbürger den Kauf von Eigenheimen durch Ausländer an. Im Jahr 2024 machten sie 17,8% dieser Operationen aus und ließen damit Rumänen (13,5%), Italiener (10,3%) und Franzosen (4,6%) hinter sich. Notarielle Daten bestätigen diesen Trend und zeigen, dass Chinesen sowohl als Gebietsansässige als auch als Nicht-Gebietsansässige als Hauptkäufer hervortreten – eine Entwicklung, die sich seit der ersten Hälfte des Jahres 2023 kontinuierlich verfestigt hat.

Das Ende des Goldenen Visums markiert zweifellos einen Wendepunkt für den spanischen Immobilienmarkt. Die dominante Rolle chinesischer Investoren wird sich in den kommenden Jahren wahrscheinlich verändern, da dieser wichtige Anreiz wegfällt. Es bleibt abzuwarten, welche neuen Strategien Spanien entwickeln wird, um weiterhin ausländisches Kapital anzuziehen und die Attraktivität des Landes als Investitionsstandort zu erhalten. Der “letzte Tanz” der Goldenen Visa hat jedoch eindrucksvoll gezeigt, welchen Einfluss dieses Programm auf den spanischen Immobilienmarkt hatte und wie schnell Investoren auf politische Entscheidungen reagieren können.


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