
Im Naturpark Cabo de Gata-Níjar in Almería, einem der wertvollsten Ökosysteme des Mittelmeers, zeichnet sich ein düsteres Bild. Während Spanien mit einer heftigen Brandsaison kämpft, offenbart sich hier eine stille Umweltkatastrophe: Verbrannte Boote, achtlos weggeworfene Treibstoffkanister und Müll verwandeln unberührte Buchten in eine improvisierte Mülldeponie. Eine exklusive Recherche dokumentiert die alarmierende Zerstörung eines Naturparadieses, das unter dem Druck der unkontrollierten illegalen Einwanderung zu zerbrechen droht.
Almería: Epizentrum der illegalen Migration auf dem Seeweg
Die Küste von Almería hat sich in den letzten Jahren zum Hauptankunftsort für die illegale Einwanderung auf dem Seeweg zur Iberischen Halbinsel entwickelt. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Zwischen 2019 und 2024 erreichten über 2.300 Boote mit mehr als 30.000 illegalen Einwanderern die Küsten. Dieser Trend ist ungebrochen, mit Tausenden von Ankünften pro Jahr. Prognosen für 2025 deuten darauf hin, dass dieser Zustrom anhalten wird, was den Druck auf die Region weiter erhöht.
Verbrannte Boote und giftiger Müll: Eine tickende Zeitbombe
Die Folgen dieser Entwicklung sind im Herzen des Naturparks sichtbar. In malerischen Buchten wie dem Bergantín oder der Playa de los Muertos häufen sich die Wracks von verlassenen und oft verbrannten Booten. Darunter befinden sich auch Drogenboote, sogenannte “Narcolanchas”, die von kriminellen Netzwerken genutzt werden, die Menschenschmuggel und Drogenhandel miteinander verknüpfen. Um Spuren zu verwischen, werden diese Boote häufig in Brand gesteckt. Dabei werden hochgiftige Stoffe in den Boden und das Meer freigesetzt, die die wertvollen Posidonia-Seegraswiesen – eine Lebensgrundlage für die marine Artenvielfalt – und über tausend endemische Pflanzenarten des Parks bedrohen.
Extreme Brandgefahr durch Treibstoffkanister
Eine besonders akute Gefahr geht von den zurückgelassenen 25-Liter-Treibstoffkanistern aus, den “Petacas”. Diese Kanister, die an den Stränden und auf dem Meeresgrund achtlos entsorgt werden, enthalten Kraftstoffreste. Diese verschmutzen nicht nur die Umwelt und tragen zur Bildung von Mikroplastik im Mittelmeer bei, sondern stellen auch eine erhebliche Brandgefahr dar. In einem Jahr wie 2025, das von extremer Dürre und verheerenden Waldbränden in ganz Spanien geprägt ist, könnten diese Kanister wie Brandbeschleuniger wirken und ein bereits gefährdetes Ökosystem in Flammen aufgehen lassen.
Ein politischer Widerspruch mit ökologischen Folgen
Die Situation in Cabo de Gata offenbart einen tiefen Widerspruch in der aktuellen Politik. Während progressive Kreise eine humanitäre Einwanderungspolitik ohne strenge Kontrollen fordern und gleichzeitig den Klimaschutz vehement verteidigen, kollidieren diese beiden Positionen in der Realität. Wie lässt sich die Politik der offenen Tür mit dem Schutz von einzigartigen Naturlandschaften vereinbaren, wenn die illegale Einwanderung ein Erbe der Umweltverschmutzung und extremen Brandgefahr hinterlässt? Es ist an der Zeit, die Prioritäten neu zu bewerten. Eine Verschärfung der Grenzkontrollen, eine engere Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern und konsequente Abschiebungen sind nicht nur für die Steuerung der Migration, sondern auch für den Erhalt von Naturschätzen wie dem Cabo de Gata von entscheidender Bedeutung.
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