
Ein aktueller Bericht der National Freelancers Association (ATA) beleuchtet eine bemerkenswerte Entwicklung auf dem spanischen Arbeitsmarkt: Fast 97 % der neuen Freiberufler in den letzten vier Jahren stammen aus dem Ausland. Diese Autónomos, wie sie in Spanien genannt werden, gestalten den Arbeitsmarkt des Landes maßgeblich um.
Die im März 2025 veröffentlichte Studie zeigt, dass von den 108.155 neuen Selbstständigen, die seit März 2021 dem Sonderregime für Selbstständige (RETA) beigetreten sind, beeindruckende 104.338 eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen. Dies entspricht 96,5 Prozent des gesamten Wachstums. Ein klarer Indikator dafür, dass ausländische Unternehmer eine immer wichtigere Rolle in der spanischen Wirtschaft spielen.
Regionale Unterschiede: Wachstum bei Ausländern, Rückgang bei Spaniern
Der Bericht offenbart, dass die Zahl der ausländischen Freiberufler in allen 17 Autonomen Gemeinschaften Spaniens in den letzten vier Jahren gestiegen ist, mit Ausnahme der autonomen Städte Ceuta und Melilla, die einen Rückgang verzeichneten.
Interessanterweise ist in neun autonomen Gemeinschaften – darunter Aragón, Asturien, Kantabrien, Kastilien und León, Kastilien-La Mancha, Galicien, Navarra, Euskadi und La Rioja – die Zahl der nationalen Freiberufler sogar zurückgegangen. Gleichzeitig nahm die Zahl der ausländischen Autónomos in diesen Regionen deutlich zu.
Obwohl in Regionen wie Andalusien, den Kanarischen Inseln und der Autonomen Gemeinschaft Madrid die Zahl der spanischen Selbstständigen absolut gesehen immer noch höher ist, übertrifft das Wachstum der ausländischen Freiberufler in fast allen anderen Regionen das der inländischen. Ein besonders deutliches Beispiel ist die Valencianische Gemeinschaft, die 22.391 mehr ausländische Selbstständige verzeichnete, verglichen mit nur 2.134 neuen spanischen Freiberuflern.
Ausländische Autónomos: Eine tragende Säule des Wachstums
Lorenzo Amor, Präsident der ATA, betont die immense Bedeutung dieser Entwicklung. Die Daten zeigen, dass selbstständige ausländische Arbeitnehmer zu einer grundlegenden Säule für das Wachstum von Freiberuflern im spanischen System geworden sind. “Das Wachstum ausländischer Autónomos gegenüber inländischen ist keine einfache Statistik; es ist eine Realität, die die Vitalität und Dynamik zeigt, die sie in das spanische Produktionsgefüge einbringen”, so Amor.
Er fügte hinzu, dass in allen Arbeitssektoren Spaniens in den letzten vier Jahren ein Anstieg der Selbstständigen von außerhalb der Landesgrenzen zu verzeichnen war, während in einigen Sektoren deutliche Rückgänge bei den inländischen Selbstständigen zu beobachten waren.
Branchen im Fokus: Wo Freiberufler am stärksten wachsen
Besonders hervorzuheben sind die Branchen, die das stärkste Wachstum bei ausländischen Autónomos verzeichneten. Das Baugewerbe führt mit 17.446 neuen ausländischen Freiberuflern das Feld an. Es folgen freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen mit 13.906, das Gastgewerbe mit 12.670 und der Bereich Information und Kommunikation mit 11.115.
“Der Sektor, der seit März 2021 das größte Wachstum verzeichnet hat, sind die freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Tätigkeiten mit insgesamt 43.708 mehr Selbstständigen, davon 29.802 Spanier und 13.906 Ausländer”, schließt Amor seine Ausführungen ab.
Diese aktuellen Nachrichten unterstreichen die Transformation des spanischen Arbeitsmarktes und die zunehmende Rolle, die ausländische Freiberufler für dessen Dynamik und Wachstum spielen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung in Zukunft auf die spanische Wirtschaft auswirken wird.
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