Auf den Balearen häufen sich anonyme Beschwerden über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch innerhalb linker Parteien

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Balearen Linke Missbrauch
Image by Florian Westermann from Pixabay

Auf den Balearen mehren sich anonyme Beschwerden über mutmaßlichen sexuellen Missbrauch innerhalb linker Parteien. Nach der ersten Anschuldigung gegen Juanjo Martínez, den ehemaligen Führer der Vereinigten Linken auf den Inseln (der am Dienstag von der Podemos-Führung seines Amtes enthoben wurde), richten sich nun zwei weitere Beschwerden gegen einflussreiche Personen in regionalen und lokalen Institutionen. Damit erhöht sich die Zahl der Beschuldigten auf drei, die trotz ihrer Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Parteien ein gemeinsames Muster aufweisen: Frauen sollen missbraucht, bedroht, beleidigt und misshandelt worden sein.

Die neuen Anschuldigungen wurden über dasselbe Social-Media-Profil veröffentlicht, das bereits den Fall Martínez publik gemacht hatte. Die Beschuldigten gehören der PSOE und Més per Mallorca an und sollen der Präsidentin des Kongresses und Vorsitzenden der PSIB, Francina Armengol, nahestehen, die ihre jeweiligen Machtpositionen gefördert haben soll.

Eine der schwerwiegendsten Anschuldigungen richtet sich gegen einen „linken Politiker der Regierung von der Halbinsel“, einen direkten und vertrauten Mitarbeiter Armengols. Der Beschuldigte wird als frauenfeindlicher Narzisst beschrieben, der seine gewerkschaftsbasierte Ideologie zur Manipulation von Kolleginnen und Parteimitgliedern ausnutze. Sein Vorgehen bestehe darin, Frauen zunächst zu umgarnen und anschließend zu manipulieren und mit Gaslighting-Techniken zu verunsichern. Bei Widerstand reagiere er mit unkontrollierten Wutausbrüchen, gefolgt von Beschimpfungen, Demütigungen, Lügen, Manipulation, Untreue und Misshandlung. Weigern sich die Frauen, ihm weiterhin zu Diensten zu sein, drohe er ihnen mit beruflichen Konsequenzen.

Ein mutmaßliches Opfer ist eine ehemalige sozialistische Bürgermeisterin einer Stadt nahe Palma, die er bei einem Konzert belästigt haben soll. Die Anschuldigungen zufolge wurde der Vorfall vom Umfeld des Beschuldigten vertuscht. Weiterhin wird berichtet, dass der Beschuldigte Frauen, die den Kontakt abbrechen wollen, mit Rufmord droht, sie als verrückt und sexuell sowie körperlich wertlos beschimpft und sie anschließend mit Anrufen und beleidigenden sowie bedrohlichen WhatsApp-Nachrichten bombardiert.

Die zweite Beschwerde richtet sich gegen einen Mann, der in der Vergangenheit bei Més per Mallorca im Stadtrat von Palma verschiedene Positionen innehatte. In diesem Fall soll es weit mehr als zehn Opfer geben. Ähnlich wie im Fall von Martínez und dem ehemaligen Sprecher von Sumar im Kongress, Iñigo Errejón, sei das Verhalten des Beschuldigten innerhalb seiner Partei bekannt gewesen, ohne dass Konsequenzen folgten. Stattdessen habe man die Vorfälle vertuscht.


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