Eskalierende Spannungen zwischen Israel und Spanien
Die diplomatische Krise zwischen Israel und Spanien verschärft sich weiter. Grund dafür sind jüngste Aussagen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez sowie die Maßnahmen, die seine Regierung gegen den Krieg in Gaza beschlossen hat. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf Sánchez in sozialen Netzwerken eine „völkermörderische Drohung“ gegen Israel vor.
Der Auslöser: Sánchez über Spaniens begrenzte Mittel
Am Montag erklärte Sánchez bei der Vorstellung eines Maßnahmenpakets gegen den Krieg in Gaza:
„Spanien hat weder Atombomben noch Flugzeugträger oder große Ölreserven. Wir allein können die israelische Offensive nicht stoppen. Aber wir werden nicht aufhören, es zu versuchen.“
Diese Worte deutete Netanjahu als Drohung und schrieb auf X: „Das ist eine unverhohlene völkermörderische Drohung gegen den einzigen jüdischen Staat der Welt.“ In einem weiteren Beitrag zog er Parallelen zur spanischen Inquisition, zur Vertreibung der Juden aus Spanien und zum Holocaust.
Prime Minister's Office:
— Prime Minister of Israel (@IsraeliPM) September 11, 2025
Spanish PM Sanchez said yesterday that Spain can’t stop Israel’s battle against Hamas terrorists because ‘Spain does not have nuclear weapons.’ That’s a blatant genocidal threat on the world’s only Jewish State.
Spaniens Maßnahmen gegen Israel
Das Maßnahmenpaket der spanischen Regierung umfasst unter anderem:
- Verschärfung des Waffenembargos,
- Einreiseverbote für an den Angriffen Beteiligte,
- Erhöhung der humanitären Hilfe für die Palästinenser.
Die spanische Regierung betonte, es gehe um Menschenrechte und nicht um einen Angriff auf Israel.
Keine diplomatische Krise mit den USA?
Außenminister José Manuel Albares wies Befürchtungen zurück, die neuen Maßnahmen könnten das Verhältnis zu den USA belasten. Washington hatte zuvor „tiefe Besorgnis“ geäußert. Albares erklärte: „Spanien trifft souveräne Entscheidungen im Einklang mit internationalem Recht.“ Zudem verwies er auf die enge Zusammenarbeit Spaniens mit den USA in der NATO.
Wirtschaftliche Folgen für Spanien
Wirtschaftsminister Carlos Cuerpo betonte, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen minimal seien. „Die Exporte nach Israel machen lediglich 0,5 % der Gesamtexporte aus“, sagte er. Der Minister stellte klar, dass es hier nicht um wirtschaftliche Vorteile gehe, sondern um die Verteidigung der Menschenrechte.
Ausblick
Die Spannungen zwischen Madrid und Tel Aviv bleiben hoch. Während Spanien seine Linie der Unterstützung für die palästinensische Bevölkerung fortsetzt, reagiert Israel mit scharfen Worten. Ob sich die Krise auf diplomatischer Ebene weiter zuspitzen wird, bleibt abzuwarten.
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