Veiasa beauftragt Privatdetektive zur Bekämpfung von Betrugsfällen
Die Junta de Andalucía greift verstärkt zu einem ungewöhnlichen Mittel: Privatdetektive sollen Krankmeldungen von Mitarbeitern überprüfen. Besonders betroffen ist die öffentliche Gesellschaft Veiasa, die für die ITV-Prüfungen (Fahrzeuguntersuchungen) in Andalusien zuständig ist. Laut einem Bericht der spanischen Zeitung El Español hat Veiasa einen Vertrag über rund 242.000 Euro abgeschlossen, um verdächtige Krankheitsausfälle zu kontrollieren.
Vertrag über vier Jahre – Fokus auf mehrere Provinzen
Der Vertrag hat eine geplante Laufzeit von vier Jahren und deckt fast ganz Andalusien ab.
- Córdoba und Sevilla bilden den ersten Schwerpunkt.
- Málaga, Jaén, Granada und Almería gehören zum zweiten Teil des Projekts.
Veiasa beschäftigt etwa 2.000 Mitarbeiter und sieht sich nach eigenen Angaben mit einer Zunahme ungerechtfertigter Krankmeldungen konfrontiert.
Aufgaben der Detektive: Überwachung und Beweissicherung
Die beauftragten Privatdetektive sollen Arbeitnehmer observieren, Dokumente prüfen und mögliche Widersprüche zwischen Krankmeldungen und tatsächlichen Aktivitäten aufdecken. Konkret bedeutet das:
- Überprüfung, ob Angestellte trotz Krankheit einer Arbeit nachgehen.
- Beobachtung, ob Tätigkeiten ausgeführt werden, die mit der Krankmeldung unvereinbar sind.
- Erstellung von Video- und Fotobeweisen sowie detaillierten Berichten.
Im Falle von Verdachtsmomenten sollen die Informationen an Gerichte, Behörden oder die Verwaltung von Veiasa weitergeleitet werden.
Rechtfertigung von Veiasa: Schutz vor Betrug
Die Gesellschaft verteidigt den Einsatz von Detektiven: Angesichts steigender Fehlzeiten sei eine solche Maßnahme notwendig. Bereits in der Vergangenheit habe man ähnliche Dienste in Anspruch genommen – damals für rund 51.000 Euro.
Laut Veiasa geht es nicht nur um die Kontrolle einzelner Mitarbeiter, sondern auch darum, das Unternehmen vor systematischem Betrug zu schützen.
Ein wachsender Trend in Spanien
Der Einsatz von Privatdetektiven zur Kontrolle von Krankmeldungen ist in Spanien kein Einzelfall. Immer mehr öffentliche Einrichtungen und Unternehmen setzen auf diese Praxis, um Kosten durch betrügerische Krankheitsfälle zu senken.
Gerade in Zeiten steigender Krankmeldungen wird das Thema in Andalusien zunehmend kontrovers diskutiert – zwischen dem Schutz ehrlicher Arbeitnehmer und der Notwendigkeit, Missbrauch einzudämmen.
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