Analyse der spanischen Arbeitsmarktdaten: Spanien hat im August 199.300 Arbeitsplätze verloren

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Spanien Arbeitslosenquote

Spanien hat im August 199.300 Arbeitsplätze verloren, die schlechteste Zahl seit Beginn der Pandemie. Dieser Rückgang, der typisch für die “schwarzen” Monate August und Januar ist, spiegelt die saisonale Dynamik des spanischen Arbeitsmarktes wider. Obwohl der Verlust hoch erscheint, liegt er nur knapp über den Werten von 2024 (193.700) und 2023 (185.400).

Rekordbeschäftigung trotz saisonaler Einbußen

Trotz der Jobverluste im August verzeichnet die Sozialversicherung in Spanien weiterhin beeindruckende Zahlen. Mit einem Saldo von 21.666.203 Mitgliedern liegt die Beschäftigungsquote fast eine halbe Million über dem Vorjahreswert. Diese Zahl markiert ein neues Allzeithoch für diesen Monat und unterstreicht die generelle Stärke des Arbeitsmarktes.

Gleichzeitig stieg die Zahl der registrierten Arbeitslosen um 21.905 auf insgesamt 2.426.511 Personen. Dennoch bleibt die Arbeitslosigkeit auf dem niedrigsten Stand seit 2007. Die zuständige Ministerin, Elma Saiz, bewertete die Entwicklung positiv: “Der Arbeitsmarkt verhält sich weiterhin positiv, mit bemerkenswerten Daten in Bezug auf Quantität und Qualität der Beschäftigung.”

Warum der August-Rückgang kein Alarmzeichen ist

Der August ist ein komplexer Monat für die Beschäftigungsstatistik, da widersprüchliche Trends aufeinandertreffen. Entgegen der landläufigen Meinung ist der Jobverlust nicht primär auf einen Rückgang im Tourismussektor zurückzuführen. Saisonale Arbeitsplätze im Gastgewerbe werden in der Regel erst im September und Oktober abgebaut.

Der Hauptgrund für die Jobverluste im August liegt im Bildungssektor, wo 77.636 Arbeitsplätze vernichtet wurden. Dies ist eine typische, saisonale Entwicklung, da viele Lehrkräfte während der Schulferien inaktiv gemeldet werden und erst zu Beginn des neuen Schuljahres im September und Oktober wieder reaktiviert werden.

Branchen im Detail: Wer gewinnt, wer verliert?

Der Rückgang der Beschäftigung war weitgehend verbreitet. Neben dem Bildungswesen gab es auch Verluste in folgenden Bereichen:

  • Verwaltung und Hilfsdienste (-19.300 Stellen)
  • Verarbeitendes Gewerbe (-17.600 Stellen)
  • Kunst, Freizeit und Unterhaltung (-16.400 Stellen)
  • Baugewerbe (-16.100 Stellen)
  • Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (-15.800 Stellen)
  • Handel (-15.600 Stellen)

Der einzige Sektor, der im August signifikant zulegen konnte, war der Gesundheits- und Sozialsektor, der 16.800 neue Mitglieder verzeichnete. Dies ist auf die kontinuierliche Nachfrage nach Personal zur Abdeckung von Urlaubszeiten zurückzuführen.


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