Alcollarín Stausee: Eine von Menschenhand geschaffene Katastrophe – Tausende tote Fische und ein Ökosystem am Abgrund

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Alcollarín Stausee: Eine von Menschenhand geschaffene Katastrophe – Tausende tote Fische und ein Ökosystem am Abgrund
Foto: Soziale Medien

Ein unerträglicher Gestank nach Verwesung liegt über der Region Alcollarín in der spanischen Provinz Cáceres. Wo einst ein blühendes Ökosystem mit 50.000 Millionen Litern Wasser Angler und Naturliebhaber anzog, erstreckt sich nun eine schlammige, leblose Wüste. Der Grund: Eine fragwürdige Entscheidung des Ministeriums für den ökologischen Wandel, die eine ökologische Katastrophe von unvorstellbarem Ausmaß ausgelöst hat.

Der fatale Plan: Wie eine “Rettungsaktion” zum Desaster wurde

Unter dem Vorwand, eine invasive Fischart – die Pseudorasbora parva – auszurotten, ordnete die Regierung die fast vollständige Entleerung des Stausees an. In nur wenigen Monaten wurde der Wasserstand auf dramatische 1,9 % seiner Kapazität reduziert. Eine Maßnahme, die mit über 950.000 Euro zu Buche schlug und von Experten als übereilt und mangelhaft kritisiert wird. Das Ergebnis ist ein ökologisches Fiasko, das die ursprünglichen Probleme nicht löst, sondern massiv verschlimmert.

Massives Fischsterben und die Flucht der Invasoren

Die drastische Entleerung führte nicht nur zum Tod Tausender einheimischer Fischarten, sondern hatte auch einen paradoxen Effekt: Hunderttausende der invasiven Exemplare, die eigentlich vernichtet werden sollten, entkamen und verbreiteten sich unkontrolliert in die angrenzenden Flüsse Alcollarín, Ruecas und Guadiana. Die Aktion hat das Problem der invasiven Arten also nicht eingedämmt, sondern in die gesamte Region getragen.

Zurück blieb ein Bild des Schreckens: Das Bett des Stausees ist übersät mit verrottenden Fischkadavern. Der Verwesungsprozess hat einen ekelerregenden Geruch freigesetzt, der die Lebensqualität der Anwohner stark beeinträchtigt und eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellt.

Ein zerstörtes Paradies: Die Folgen für Fauna und Wirtschaft

Der Stausee von Alcollarín war mehr als nur ein Wasserspeicher. Er war ein wichtiger Lebensraum für unzählige Wasservögel und ein zentraler Anlaufpunkt für den Naturtourismus und die lokale Fischereiwirtschaft. Mit dem Verschwinden des Wassers sind auch die Vögel geflohen. Die Artenvielfalt hat einen schweren Schlag erlitten, und die wirtschaftliche Grundlage vieler Menschen in der Region wurde zerstört. Die einst lebendige Gegend ist verstummt. Anwohner und Umweltschützer erheben schwere Vorwürfe und sprechen von einer unverzeihlichen ökologischen Katastrophe. Die Frage, die bleibt: Wer übernimmt die Verantwortung für dieses von Menschenhand geschaffene Desaster?


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