Alarmstufe Rot an Spaniens Stränden: Asiatische Alge dezimiert Artenvielfalt

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Alarmstufe Rot an Spaniens Stränden: Asiatische Alge dezimiert Artenvielfalt
ID 199851902 © Bogdan6179 | Dreamstime.com

Die südspanische Küste kämpft mit einer massiven Invasion der asiatischen Alge Rugulopteryx okamurae, die verheerende Auswirkungen auf die marine Artenvielfalt, den Tourismus und die Fischerei hat. Tausende Tonnen dieser invasiven Spezies sammeln sich an den Stränden, von Andalusien bis zu den Kanarischen Inseln und der kantabrischen Küste.

Die asiatische Alge Rugulopteryx okamurae, ursprünglich aus Südostasien stammend, wurde erstmals 2015 von der Junta de Andalucía in der Straße von Gibraltar entdeckt. Es wird vermutet, dass die Alge, ähnlich wie andere invasive Arten, durch Schiffe eingeschleppt wurde, die den Suezkanal passieren und dann im Mittelmeer ihren Ballast entladen. Diese unkontrollierte Ausbreitung hat sich zu einer ernsten Bedrohung für die spanische Küste entwickelt, wie auch die britische Zeitung The Guardian berichtet.

Dramatische Folgen für Wirtschaft und Ökosystem

Die Präsenz der invasiven Alge wirkt sich nicht nur auf die Biodiversität aus, sondern hat auch spürbare Konsequenzen für den Tourismus und die Fischerei. Die Algen verfangen sich in Fischernetzen und Leinen, entziehen dem Wasser Sauerstoff und schädigen so die marinen Ökosysteme erheblich. Hinzu kommen die enormen Kosten für die Entfernung der Biomasse, die von den Steuerzahlern getragen werden müssen. Allein die Stadtverwaltung von Cádiz, eine der am stärksten betroffenen Gemeinden, hat seit Mai über 1.200 Tonnen Algen entsorgt.

Umweltschützer in der Region äußern sich zutiefst besorgt und sprechen von einer Invasion ungesehenen Ausmaßes. Eine schnelle Lösung des Problems ist nicht in Sicht, da es in der Region keine natürlichen Fressfeinde für Rugulopteryx okamurae gibt. Experten halten eine vollständige Ausrottung daher für nahezu unmöglich. Während sich eine Algeninvasion unter normalen Umständen innerhalb von 10 bis 15 Jahren erholen könnte, macht das derzeitige Ausmaß der Rugulopteryx okamurae-Invasion eine Kontrolle nahezu unmöglich.

Ausbreitung und mögliche Lösungsansätze

Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die Alge von der Straße von Gibraltar über weite Teile der südlichen Strände, die Kanarischen Inseln, das Kantabrische Meer, das Baskenland und sogar bis zu den Azoren ausgebreitet. Angesichts dieser kritischen Lage hat die Junta de Andalucía einen Plan zur Bewältigung der Krise ins Leben gerufen, der auch Möglichkeiten zum Recycling der Algenbiomasse vorsieht. Es bleibt abzuwarten, welche langfristigen Auswirkungen diese invasive Spezies auf die empfindlichen Küstenökosysteme Spaniens haben wird und welche Maßnahmen zukünftig ergriffen werden, um die weitere Ausbreitung einzudämmen.


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