Badegäste, Fischer und Taucher sollten stets wachsam sein und sich vor Gefahren in Acht nehmen, die jeden Sommer lauern, wie Quallen oder Petermännchen. In den letzten Sommern, geprägt von Hitzewellen und steigenden Wassertemperaturen, ist eine neue Bedrohung aufgetaucht: der Feuerwurm (Hermodice carunculata), eine invasive Spezies, die bereits in Italien Probleme verursacht hat.
Der Feuerwurm gehört zu den Meereswürmern der Polychaeten-Familie und ist für sein markantes Aussehen sowie seine Fähigkeit bekannt, bei Berührung schmerzhafte Verbrennungen auf der Haut zu verursachen. Er ist durch einen länglichen, segmentierten Körper gekennzeichnet, der eine Länge von bis zu 30 Zentimetern erreichen kann.
Der Feuerwurm, heimisch in tropischen und subtropischen Gewässern, wurde kürzlich auch vor der Küste Spaniens gesichtet. Dies löst Besorgnis aus, da er als invasive Art die lokalen Ökosysteme bedroht, indem er sich von Korallen und anderen Meeresbewohnern ernährt. Sein Auftreten im Mittelmeer ist besonders beunruhigend.
Als mariner Polychaet aus der Familie der Amphinomidae fällt der Feuerwurm durch seine leuchtenden Farben auf, die von Rot bis Dunkelbraun variieren. Sein natürlicher Lebensraum umfasst Korallenriffe, Felsformationen und Posidonia-Seegraswiesen in verschiedenen Weltmeeren, einschließlich des Atlantiks, des Mittelmeers und der Karibik, meist in Tiefen bis zu 40 Metern.
Was ist der Grund für die Expansion?
Die Präsenz dieses Schädlings in den Ozeanen war über Jahre hinweg sehr selten. Doch der unbestreitbare Klimawandel und die Hitzewellen der letzten Sommer haben zu Veränderungen in den marinen Ökosystemen geführt, die nun ideale Bedingungen für die ununterbrochene Vermehrung dieses Tieres bieten. Bereits leiden einige Gebiete der italienischen Küste, wie Sizilien, Apulien und Kalabrien, unter dieser Plage und haben Informationskampagnen für ihre Einwohner gestartet.
Auch andere Küstenregionen des Atlantiks und des Mittelmeers wurden von der Invasion dieser Spezies betroffen. In Bezug auf Spanien hat das Marine Environment Observation Network der Kanarischen Inseln bereits 219 Sichtungen dieses Tieres verzeichnet. So musste beispielsweise der Strand von Agaete auf Gran Canaria im vergangenen Sommer die rote Flagge hissen, als das Tier gesichtet wurde.
Obwohl sich die “Invasion” des Feuerwurms in Spanien nicht so stark wie in Italien ausgebreitet hat, müssen die Behörden wachsam bleiben. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie die Mehrheit der spanischen Strände erreicht.
Wie wirkt es sich auf den Menschen aus?
Wer schon einmal von einer Brennnessel gestochen wurde, kann sich ungefähr vorstellen, wie der Kontakt mit den Nesselzellen eines Feuerwurms ist, allerdings verursacht dieser zusätzlich Ödeme, Juckreiz und Fieber und kann in schweren Fällen sogar zu Taubheit in den Gliedmaßen führen. In solchen Fällen ist eine medizinische Behandlung mit Kortison notwendig.
Die Gefahr geht von verschiedenen irritierenden Substanzen aus, die von diesen Würmern abgesondert werden, und stellt eine ernsthafte Bedrohung für Schwimmer, Fischer und Taucher dar. Letztere sind besonders gefährdet, da sie häufiger mit diesen invasiven Spezies im offenen Meer in Kontakt kommen, ihrem natürlichen Lebensraum.
Nicht nur für den Menschen ist der Feuerwurm eine Gefahr, sondern er stellt auch eine Bedrohung für marine Ökosysteme dar, indem er Korallen, Anemonen und kleine Krebstiere frisst und so die lokale Biodiversität gefährdet. Die Behörden haben bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Situation zu überwachen und einzudämmen.
Bild: ID 160485670 © Carlo Leopoldo Bezerra Francini | Dreamstime.com
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