
Streit um meteorologische Kommunikation verschärft sich
Das staatliche Meteorologische Amt (Aemet) hat am Mittwoch eingeräumt, dass es die Generalitat Valenciana über die mögliche Entwicklung der Dana (Depresión Aislada en Niveles Altos) in Richtung der Berge von Cuenca informiert hat. Der Vorgang datiert vom 29. Oktober, einem Tag, der seitdem im Mittelpunkt politischer und juristischer Kontroversen steht.
Auslöser war eine öffentliche Erklärung von Carlos Mazón, Präsident der Generalitat, am Morgen des 29. Oktober. Er versicherte, die Dana bewege sich in Richtung Cuenca – eine Aussage, die er später von seinem Profil auf der Plattform X löschte.
Aussage vor Gericht: Widersprüche zwischen Aemet und Generalitat
Der Leiter der Klimatologie von Aemet in der Valencianischen Gemeinschaft, José Ángel Núñez, sagte nach seiner Aussage vor dem Untersuchungsgericht in Catarroja, dass Aemet zu keinem Zeitpunkt eine direkte Verlagerung des Sturms nach Cuenca bestätigt habe. Stattdessen sei das Cuenca-Gebirge lediglich als geografische Referenz genannt worden, um die Lage zwischen Küste und Inland besser zu beschreiben.
Aemet betonte in einer offiziellen Erklärung, dass Núñez bei Gesprächen mit Rettungskräften präzise dargelegt habe, dass die stärksten Niederschläge ins Landesinnere der Valencianischen Gemeinschaft ziehen würden, mit besonderer Intensität am Nachmittag im Norden Valencias sowie in Castellón.
Transkripte von Telefonaten legen anderes nahe
Die Diskussion verschärft sich durch einen Bericht der Generaldirektion für Notfälle der Generalitat, der dem Gericht vorliegt. Darin werden Transkripte von Telefongesprächen dokumentiert, in denen Aemet mehrfach erwähnt haben soll, dass sich die maximale Intensität der Regenfälle am 29. Oktober in Richtung Cuenca verlagern werde.
- 9:43 Uhr: Aemet meldet, dass sich der Sturm „mehr ins Landesinnere“ verlagere, Richtung Cuenca-Gebirge.
- 11:26 Uhr: Die Notrufzentrale fragt nach – Antwort von Aemet: „Das, ja“.
- 16:16 Uhr: Ein dritter Anruf bestätigt laut Bericht eine Modellprognose, wonach die stärksten Regenfälle bis zum Abend tatsächlich im Cuenca-Gebirge liegen sollten.
Aemet hingegen beharrt darauf, dass es sich hierbei um Missverständnisse in der Interpretation gehandelt habe.
Politische Brisanz bleibt bestehen
Die Frage, ob die meteorologischen Informationen von Aemet korrekt kommuniziert wurden oder ob die Generalitat Aussagen verfälscht weitergab, bleibt weiter offen. Das Verfahren vor dem Gericht in Catarroja wird entscheidend sein, um die Verantwortlichkeiten während der Dana-Krise zu klären.
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