Spanien ist reich an einzigartiger Flora und Fauna – von den schneebedeckten Gipfeln Granadas über die Feuchtgebiete von Doñana bis hin zu den wilden Küsten Galiciens. Begegnungen mit verletzten oder orientierungslosen Wildtieren sind keine Seltenheit. Doch Vorsicht: Wer ohne Genehmigung eingreift, riskiert nicht nur das Leben des Tieres, sondern auch empfindliche Geldstrafen.
Warum eigenmächtiges Handeln gefährlich ist
Viele Menschen wollen instinktiv helfen, wenn sie ein verletztes Tier finden. Doch gut gemeinte Rettungsversuche können oft mehr Schaden anrichten:
- Greifvögel können sich und den Retter schwer verletzen.
- Igel oder Fuchsjunge wirken harmlos, können aber Krankheiten übertragen.
- Gestrandete Delfine oder Meeresschildkröten dürfen niemals zurück ins Meer gedrückt werden – dies führt fast immer zum Tod.
- Große Tiere wie Wildschweine, Steinböcke oder Rehe sind in Stresssituationen extrem gefährlich.
Zusätzlich gilt: Viele Tierarten in Spanien – darunter alle Reptilien wie Eidechsen, Schlangen und Schildkröten – stehen unter strengem Schutz. Unerlaubter Umgang kann hohe Strafen nach sich ziehen.
Was im Notfall erlaubt ist
Ein Tier darf nur bewegt werden, wenn es sich in akuter Gefahr befindet, etwa auf einer Straße oder in Sturzgefahr. Dabei sollte die Handhabung minimal sein:
- Unterbringung in einer dunklen, belüfteten Box.
- Kein Futter oder Wasser verabreichen – das kann tödlich enden.
- Immer auf Anweisungen von Fachleuten warten.
Gesetzliche Vorgaben in Spanien
Nur zugelassene Wildtier-Rettungszentren (CREA, GREFA, Fauna-Zentren) oder Tierärzte mit Sondergenehmigung dürfen Wildtiere behandeln und rehabilitieren. Wer ein Tier eigenmächtig transportiert, riskiert Strafen wegen illegalem Besitz oder Wildtierhandels.
Wer im Ernstfall hilft
Spanien verfügt über ein Netz an spezialisierten Stellen:
- CREA-Zentren (Andalusien): Für gefährdete Arten wie den Iberischen Luchs oder Uhu.
- Fauna-Zentren: Für verletzte Tiere wie Igel, Turmfalken oder Füchse.
- Strandungsnetzwerke: Für Delfine, Wale, Meeresschildkröten und Seevögel.
- Notrufnummern:
- 112 – allgemeine Notdienste
- SEPRONA (Umwelteinheit der Guardia Civil): 062 oder +34 915 142 400
Ein schneller Online-Suchbefehl „centro de recuperación de fauna + Provinzname“ liefert oft die richtige Kontaktstelle.
Fazit: Respekt vor Spaniens Tierwelt schützt Mensch und Natur
Wer in Spanien auf verletzte Wildtiere trifft, sollte Ruhe bewahren, den Kontakt minimieren und umgehend die zuständigen Behörden informieren. Jeder falsche Schritt kann nicht nur das Tier gefährden, sondern auch hohe Bußgelder nach sich ziehen. Mit dem richtigen Verhalten lassen sich Spaniens Wildtiere schützen – und Momente der Begegnung werden zu echten Naturerlebnissen statt zu rechtlichen Problemen.
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