Zwangsvollstreckungen in Spanien steigen um 28 %

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Zwangsvollstreckungen in Spanien steigen um 28 %
Bild: KI

Im zweiten Quartal 2025 haben die Zwangsvollstreckungen in Spanien einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Laut vorläufigen Daten des Nationalen Instituts für Statistik (INE) wurden zwischen April und Juni 6.407 Verfahren eingeleitet, was einem Plus von 14,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Besonders dramatisch ist die Entwicklung bei privaten Haushalten und Hauptwohnsitzen.

Hauptwohnsitze unter Druck – Anstieg um 28,1 %

Von den insgesamt registrierten Fällen entfielen 3.522 auf Privatpersonen, was einem Zuwachs von 28,1 % entspricht. Innerhalb dieser Kategorie waren 2.902 Hauptwohnsitze betroffen, ebenfalls ein Anstieg um 28,1 %. Weitere 620 Verfahren bezogen sich auf andere private Immobilien, was einem Plus von 28 % entspricht.

Auch juristische Personen waren stärker betroffen: Hier stiegen die Zwangsvollstreckungen auf 611 Fälle, rund 26 % mehr als im Vorjahr.

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Städte und Regionen besonders betroffen

Städtische Immobilien machen den größten Teil der Verfahren aus: 6.058 Zwangsvollstreckungen (+16,1 %), von denen 64,5 % Wohnungen betrafen. Insgesamt waren 4.133 Wohnungen von Zwangsvollstreckungen betroffen, 27,8 % mehr als ein Jahr zuvor.

Nach Regionen zeigt sich ein deutliches Gefälle:

  • Andalusien: 1.471 Zwangsvollstreckungen (davon 948 Hauptwohnsitze)
  • Valencianische Gemeinschaft: 1.350 (davon 782 Hauptwohnsitze)
  • Katalonien: 1.093 (davon 820 Hauptwohnsitze)

Die niedrigsten Zahlen meldeten La Rioja (24), Navarra (33) und Kantabrien (39).

Neubauten im Fokus – Anstieg um 75,2 %

Besonders auffällig ist der Trend bei Neubauten: Während gebrauchte Wohnungen mit 3.709 Fällen (+23,9 % im Jahresvergleich) den Großteil ausmachten, stiegen die Zwangsvollstreckungen bei Neubauten um 75,2 % im Vergleich zum Vorjahr – auf 424 Verfahren. Auch im Quartalsvergleich ergibt sich mit +87,6 % ein massiver Anstieg.

Hypotheken aus der Vorkrisenzeit weiterhin belastend

Ein Großteil der betroffenen Hypotheken stammt aus den Jahren vor der Finanzkrise 2008. Fast die Hälfte der Zwangsvollstreckungen (45,6 %) entfiel auf Kredite, die zwischen 2005 und 2008 abgeschlossen wurden. Besonders betroffen sind Darlehen aus den Jahren 2004, 2006 und 2007.


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