Stärkeres Wachstum trotz globaler Unsicherheiten
Die Bank von Spanien (BdE) hat ihre Wachstumsprognose für 2025 auf 2,6 % angehoben. Das sind zwei Zehntelprozentpunkte mehr als noch im Juni erwartet. Hauptgründe sind die robuste Entwicklung des privaten Konsums sowie eine deutliche Belebung der Investitionen. Trotz globaler Unsicherheiten wie Zollfragen im Handel zwischen der Europäischen Union und den USA sieht die Zentralbank eine weiterhin positive Dynamik in der spanischen Wirtschaft.
Konsum und Investitionen als Motor der Wirtschaft
Laut dem neuen Quartalsbericht der BdE, vorgestellt von Wirtschaftsminister José Luis Escrivá, profitiert Spanien besonders vom privaten Konsum. Dieser soll um 3,1 % zulegen – begünstigt durch eine stabile Beschäftigungslage und die positiven Effekte der Migration auf den Arbeitsmarkt.
Noch stärker wirken die Investitionen, die um 5 % wachsen sollen. Hier spielen vor allem die Mittel aus dem europäischen Aufbauprogramm „Next Generation EU“ und verbesserte Finanzierungsbedingungen nach Zinssenkungen eine Schlüsselrolle.
📢 Folge uns in unseren Netzwerken:
🐦 X |
📘 Facebook |
💬 WhatsApp |
📲 Telegram
👉 Oder melde dich für unseren
📩 Newsletter an.
⭐️ Gerne kannst du auch
Premium-Mitglied werden.
Belastungen durch schwache Auslandsnachfrage
Die Auslandsnachfrage, lange ein Motor der Konjunktur, entwickelt sich dagegen negativ. Gründe sind die Aufwertung des Euro, steigende Energiekosten und die schwächere Wirtschaftsentwicklung wichtiger Handelspartner. Die Bank von Spanien rechnet deshalb mit einem Rückgang des Außenbeitrags, was als „Gegenwind“ für das Wachstum gilt.
Prognosen bis 2027: Abbremsung erwartet
Für das dritte Quartal 2025 erwartet die Bank ein robustes Wachstum von 0,6–0,7 %, nach 0,7 % im zweiten Quartal. Mittel- bis langfristig prognostiziert die BdE jedoch eine Abkühlung: Das Wachstum dürfte 2026 auf 1,8 % und 2027 auf 1,7 % sinken – knapp unter dem langfristigen Potenzial.
Haushaltsdefizit und Staatsverschuldung
Positiv wirkt sich das höhere Wachstum auf die öffentlichen Finanzen aus. Das Haushaltsdefizit soll 2025 bei 2,5 % des BIP liegen und damit unter den von Brüssel geforderten 3 %. Die Staatsverschuldung bleibt allerdings hoch: Zum Jahresende wird ein Wert von rund 100,7 % des BIP erwartet. Erst ab 2027 könnte die Quote langsam unter 100 % sinken.
Risiken für die spanische Wirtschaft
Die Zentralbank warnt vor Risiken, die das Szenario gefährden könnten. Dazu zählen:
- Unsicherheiten im globalen Handel und bei Handelsabkommen
- Mögliche Korrekturen an den Finanzmärkten
- Steigende Lohnstückkosten, die Wettbewerbsfähigkeit und Inflationsrückgang bremsen könnten
Damit liegen die Prognosen der Bank von Spanien im Einklang mit den Erwartungen der spanischen Regierung, die ihre neuen Makroprojektionen ebenfalls vorgestellt hat – Grundlage für den Staatshaushalt 2026.
Abonniere unseren Newsletter