Regierung verzögert noch Dekret zum Waffenembargo
Das spanische Verteidigungsministerium hat zwei große Verträge mit israelischen Unternehmen im Gesamtwert von fast 1.000 Millionen Euro gekündigt. Dies geschieht, obwohl die Regierung bislang den königlichen Erlass, der das angekündigte Waffenembargo gegen Israel rechtlich festschreiben soll, noch nicht verabschiedet hat. Nach Regierungsangaben wird eine Genehmigung möglicherweise erst in der kommenden Woche erfolgen.
Betroffene Rüstungsprojekte
Die Entscheidung betrifft zwei zentrale Beschaffungsprogramme der spanischen Streitkräfte:
- den hochmobilen Silam-Raketenwerfer im Wert von 700 Millionen Euro, ursprünglich vergeben an ein Konsortium unter Beteiligung von Rheinmetall Expal Munitions,
- das Panzerabwehrsystem Spike L.R., dessen Beschaffung von 168 Raketen über die spanische Tochter des israelischen Rüstungskonzerns Rafael geplant war. Der Auftragswert: 287,5 Millionen Euro.
Beide Projekte wurden offiziell annulliert und sind auf der spanischen Contracting Platform veröffentlicht worden.
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Spanische Technologie als Ersatz
Verteidigungsministerin Margarita Robles betonte bereits im Juni, dass die Programme durch spanische Technologie ersetzt werden sollen. „Wir führen ständige Gespräche mit der spanischen Industrie. Sie bestätigen uns, dass ein Ersatz für den Spike und den Silam in Spanien möglich ist“, erklärte Robles damals vor dem Parlament. Verzögerungen für die Rüstungsprojekte soll es laut Ministerium nicht geben.
Politischer Kontext
Die Annullierungen stehen im Zusammenhang mit den Maßnahmen, die Ministerpräsident Pedro Sánchez angekündigt hat. Ziel ist ein umfassendes gesetzliches Verbot für Kauf und Verkauf von Waffen, Munition und militärischer Ausrüstung an Israel. Der rechtliche Rahmen sei komplex und müsse mit dem europäischen Rechtssystem abgestimmt werden, räumen Regierungsquellen ein.
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