Die Beziehungen zwischen Spanien und Israel verschlechtern sich zunehmend. Nach den Kontroversen um das israelische Radsportteam bei der Vuelta a España 2025 fordert die Regierung von Pedro Sánchez nun Boykott-Maßnahmen. In diesem angespannten Klima hat Yolanda Díaz, Vorsitzende von Sumar, die Einführung einer speziellen Kennzeichnung für alle israelischen Produkte vorgeschlagen.
Parlamentarische Anfrage im Kongress
Am 5. September brachte der Abgeordnete Enrique Santiago (PCE) eine parlamentarische Initiative ein. Er fragte die Regierung, ob geplant sei, Produkte israelischer Unternehmen mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung zu versehen, „damit Verbraucher ihr Recht auf Information ausüben können“. Die Anfrage wurde am 9. September zugelassen.
Neben der Kennzeichnung stellte Santiago weitere Fragen, darunter:
📢 Folge uns in unseren Netzwerken:
🐦 X |
📘 Facebook |
💬 WhatsApp |
📲 Telegram
👉 Oder melde dich für unseren
📩 Newsletter an.
⭐️ Gerne kannst du auch
Premium-Mitglied werden.
- Rückzug staatlicher Unterstützung für Unternehmen, die in Zusammenhang mit dem Konflikt in Palästina stehen.
- Ausschluss von Investmentfonds wie White Investments oder KKR aus öffentlichen Aufträgen.
- Maßnahmen, um Firmen, die in „illegal besetzten Gebieten“ tätig sind, von Geschäften in Spanien fernzuhalten.
Handelsbeziehungen auf dem Prüfstand
Schon heute gilt eine EU-Verordnung, die eine Kennzeichnung von Lebensmitteln aus israelischen Siedlungen in besetzten Gebieten vorschreibt. Der neue Vorschlag würde diese Regelung jedoch deutlich ausweiten – auf sämtliche israelischen Produkte.
Die wirtschaftlichen Folgen könnten erheblich sein:
- 2024 importierte Spanien Waren im Wert von 906 Mio. Euro aus Israel.
- Gleichzeitig exportierte Spanien Produkte im Wert von 1,72 Mrd. Euro.
- 2025 belaufen sich die bisherigen Importe auf 466 Mio. Euro, die Exporte auf 867 Mio. Euro (Stand: Ministerium für Wirtschaft, Handel und Unternehmen).
Eine Umsetzung des Vorschlags könnte den bilateralen Handel empfindlich treffen und weitere diplomatische Spannungen auslösen.
Internationaler Vergleich
Ein ähnliches Beispiel gab es bereits in Dänemark, wo die Einzelhandelskette Salling Group bestimmte Produkte mit Symbolen kennzeichnete, um sie von US-Waren abzugrenzen. Sollte Spanien einen vergleichbaren Weg einschlagen, könnte dies eine Vorstufe zu einem umfassenden Handelsboykott Israels sein.
Abonniere unseren Newsletter