Sánchez startet Andalusien-Wahlkampf: Linkskurs der PSOE soll Wähler mobilisieren

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Sánchez startet Andalusien-Wahlkampf: Linkskurs der PSOE soll Wähler mobilisieren
x.com/sanchezcastejon

Die politischen Weichen für die Regionalwahlen in Andalusien werden bereits gestellt – auch wenn ein offizieller Termin noch aussteht. Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez eröffnete am Sonntag in Málaga eine großangelegte Vorkampagne an der Seite seiner Stellvertreterin und Kandidatin der PSOE, María Jesús Montero. Ziel: Die linke Wählerschaft Andalusiens zu reaktivieren und der derzeit dominierenden Partido Popular (PP) von Juanma Moreno Bonilla Paroli zu bieten.

Große Kundgebung in Málaga als Auftakt

Rund 4.000 Teilnehmer versammelten sich laut Veranstaltern in Málaga, wo Sánchez und Montero die Rückkehr zu den sozialen Kernthemen der Sozialisten betonten. Bereits vor der Kundgebung besuchte das Duo zusammen mit Wohnungsbauministerin Isabel Rodríguez eine neue Siedlung mit erschwinglichen Mietwohnungen – ein klares Signal, dass das Thema bezahlbarer Wohnraum im Zentrum der Kampagne steht.

Sánchez setzt auf Montero – Andalusien im nationalen Fokus

Die Entscheidung, nicht erneut Juan Espadas ins Rennen zu schicken, sondern Montero zu nominieren, geht direkt auf Sánchez zurück. Damit erhält die Regionalwahl automatisch ein nationales Profil, da Montero weiterhin Vizepräsidentin und Finanzministerin im Kabinett bleibt. Besonders im Fokus steht das Gesetz zur Schuldenerleichterung für Gemeinden: Andalusien könnte laut Finanzministerium von einer Entlastung in Höhe von bis zu 19 Milliarden Euro profitieren. Montero kritisierte Moreno Bonilla scharf, weil er – wie andere PP-Regionalpräsidenten – auf Druck seiner Parteiführung auf diese Finanzhilfe verzichten wolle.

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Soziale Themen im Vordergrund

Montero versprach, im Falle eines Wahlsiegs den Wohnungsbau zur Priorität zu machen und auch in die Mietpreise einzugreifen. Sie stellte die sozialistische Politik Sánchez’ als Gegenentwurf zur Politik Morenos dar: „Wie schlecht Andalusien unter Moreno dasteht – und wie gut es mit Sánchez vorankommt.“

Trotz dieser Versprechen bleibt die Herausforderung groß: Die Immobilienpreise in Spaniens Großstädten sind in den letzten Jahren weiter gestiegen, was die Glaubwürdigkeit sozialpolitischer Versprechen auf die Probe stellt.

Sánchez mit Positionierung zu Palästina

Ein bemerkenswerter Moment war Sánchez’ Unterstützung der pro-palästinensischen Proteste, die zuletzt auch die Vuelta Ciclista a España beeinflussten. Während er die Sportler ausdrücklich lobte, betonte er zugleich seine „Bewunderung für ein Volk, das sich für gerechte Anliegen wie Palästina einsetzt“. Damit stellte er sich klar an die Seite von Demonstranten, deren Aktionen sogar zur Absage der letzten Etappe der Vuelta in Madrid führten.

Ausblick

Ob die Regionalwahl in Andalusien vorgezogen wird oder erst 2026 stattfindet, bleibt offen. Klar ist jedoch: Sánchez und die PSOE wollen die Abstimmung nutzen, um ein starkes Signal in ganz Spanien zu senden – und den linken Diskurs wieder in den Vordergrund zu rücken.


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