Spanien entfernt 53.876 illegale Touristenwohnungen: Rückführung in den Mietmarkt angekündigt

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Spanien entfernt 53.876 illegale Touristenwohnungen
Bild: KI

Die spanische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sánchez hat die Entfernung von 53.876 illegal betriebenen Touristenwohnungen aus den digitalen Plattformen angekündigt. Ziel sei es, diese Immobilien dem regulären Mietmarkt zuzuführen, um bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen und Familien zu schaffen.

Auf einer Kundgebung in Málaga betonte Sánchez, dass seine Regierung „für das Volk regiere“ und erstmals in der Geschichte der spanischen Demokratie ein umfassendes Wohnungsgesetz verabschiedet habe. Dieses Gesetz ermögliche es nicht nur den Eigentümern, sondern auch den autonomen Gemeinschaften, aktiv auf die Mietpreise einzuwirken und den Bau von Sozial- und Schutzwohnungen zu fördern.

Ministerium meldet massenhaften Verstoß

Nach Angaben des Ministeriums für Wohnungsbau und städtische Agenda (MIVAU) handelt es sich bei den betroffenen Wohnungen um Objekte, die seit dem 1. Juli eine Registrierungsnummer beantragt, diese jedoch nicht erhalten haben, da sie nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

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Die Behörden forderten die Plattformen nun auf, sämtliche Anzeigen dieser illegalen Ferienwohnungen zu löschen. Das übergeordnete Ziel: eine Integration in den Mietwohnungsmarkt.

Zahlen im Überblick

Seit der Einführung des zentralen Registers am 1. Januar gingen insgesamt 336.497 Anträge ein, von denen 264.998 (78,75 %) Ferienvermietungen betrafen. Rund 20,3 % dieser Anträge – also 53.786 – wurden widerrufen.

Die meisten illegalen Ferienwohnungen verteilen sich wie folgt:

  • Andalusien: 16.740
  • Kanarische Inseln: 8.698
  • Katalonien: 7.729
  • Valencia: 7.499
  • Galicien: 2.640
  • Balearen: 2.373
  • Madrid: 1.531
  • Murcia: 1.402
  • Cantabria: 955
  • Kastilien-La Mancha: 918
  • Kastilien und León: 904
  • Asturien: 755
  • Aragón: 700
  • Baskenland: 472
  • Navarra: 230
  • Extremadura: 181
  • La Rioja: 136
  • Ceuta und Melilla: 13

Neue Ausrichtung der Wohnungspolitik

Sánchez kritisierte die „neoliberalen Ansätze“ der letzten Jahrzehnte und stellte die neue Wohnungsstrategie seiner Regierung als Kehrtwende dar. Mit dem Gesetz wolle man nicht nur die Mietpreise dämpfen, sondern auch die Grundlage für mehr sozialen Wohnungsbau schaffen.

Die Umwidmung von Ferienwohnungen in Mietwohnungen soll nach Regierungsangaben ein wichtiger Schritt sein, um dem Wohnraummangel in Spanien entgegenzuwirken – ein Thema, das in vielen Regionen, besonders an der Küste und in touristischen Zentren, seit Jahren für Spannungen sorgt.


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