Israelische Regierung untersagt Tech-Unternehmen Teilnahme am MWC 2026
Die israelische Regierung hat ihre Technologieunternehmen offiziell angewiesen, nicht am Mobile World Congress (MWC) 2026 in Barcelona teilzunehmen. Der israelische Kommunikationsminister Shlomo Karhi begründete den Boykott mit den aus seiner Sicht „antiisraelischen Maßnahmen der spanischen Regierung“.
Vorwürfe gegen Spanien
Nach Angaben der Zeitung Haaretz wirft Karhi Spanien unter anderem vor:
- eine „systematische Unterstützung der Hamas“,
- die Absicht, einen „palästinensischen Terrorstaat“ anzuerkennen,
- sowie die Erhebung von „falschen Vorwürfen des Völkermords“.
Damit verschärft sich die bereits angespannte diplomatische Krise zwischen Madrid und Jerusalem.
Reaktion der GSMA
Der Branchenverband GSMA, Organisator des MWC, reagierte mit dem Hinweis, dass die Messe als „verbindende Veranstaltung“ konzipiert sei. Ziel sei es, die internationale Mobilfunk- und Technologiebranche zusammenzuführen, um die Zukunft der globalen Konnektivität zu gestalten. Trotz des israelischen Boykotts bekräftigte die GSMA, den Teilnehmern 2026 in Barcelona ein „außergewöhnliches Event“ bieten zu wollen.
Hintergrund: Konflikte zwischen Barcelona und Israel
Die Entscheidung aus Israel steht auch im Kontext lokaler Entwicklungen:
- Bereits im Juli 2025 hatte der Stadtrat von Barcelona die offiziellen Beziehungen zu Israel abgebrochen.
- In diesem Zusammenhang wurde die Fira de Barcelona, der Austragungsort des MWC, aufgefordert, keine „israelischen Pavillons“ oder Rüstungsunternehmen mehr zuzulassen.
- Im August 2025 verweigerte die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu dem Bürgermeister von Barcelona, Jaume Collboni, die Einreise nach Israel, nachdem dieser Einladungen aus den palästinensischen Städten Ramallah und Bethlehem angenommen hatte.
Bedeutung für den Mobile World Congress
Der MWC Barcelona ist die wichtigste Mobilfunkmesse der Welt und zieht jedes Jahr Zehntausende Fachbesucher, Unternehmen und Investoren an. Der Boykott Israels könnte symbolische Wirkung entfalten, dürfte jedoch die internationale Relevanz der Messe nicht erheblich schmälern. Dennoch markiert die Entscheidung einen deutlichen Rückschlag für die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Spanien und Israel.
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