S&P hebt Spaniens Kreditrating auf A+ an – Wirtschaft wächst dreimal so stark wie Eurozone

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S&P hebt Spaniens Kreditrating auf A+ an
Bild: KI

Spaniens Wirtschaft zeigt außergewöhnliche Dynamik

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat das Kreditrating Spaniens von „A“ auf „A+“ mit stabilem Ausblick heraufgestuft. Ausschlaggebend seien die gestärkte externe Finanzposition, der Schuldenabbau im Privatsektor sowie die Exportdynamik. Laut S&P ist Spanien in diesem Jahr deutlich widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche Schocks und externe Finanzrisiken.

Die Analysten prognostizieren für 2025 ein BIP-Wachstum von 2,6 % – das Dreifache des Durchschnitts der Eurozone. Getrieben wird dieser Trend durch Einwanderung, Investitionstätigkeit, Strukturreformen und eine robuste Binnenkonjunktur.

Spanien auf dem Weg zu einer widerstandsfähigeren Wirtschaft

S&P betont, dass sich die spanische Wirtschaft zunehmend diversifiziert. Besonders Dienstleistungen mit hoher Wertschöpfung gewinnen an Gewicht, während die Abhängigkeit vom Tourismus langfristig abnimmt. Diese Entwicklung mache Spanien „resistenter gegen externe Schocks“.

Zudem profitiert das Land davon, dass sein Handelsengagement in den USA begrenzt ist – ein Vorteil angesichts möglicher US-Zölle.

Risiken: Hohe Staatsverschuldung und politische Unsicherheit

Trotz positiver Wachstumsdaten bleibt Spaniens Staatsverschuldung hoch: Mit 1,69 Billionen Euro entspricht sie aktuell 103,4 % des BIP. Laut S&P könnte zusätzlicher Ausgabedruck die Haushaltslage verschlechtern.

Eine Herabstufung wäre möglich, sollte es zu Defizitabweichungen oder einer Verschlechterung der Leistungsbilanz kommen. Umgekehrt könnte ein schnellerer Rückgang der Schuldenquote – etwa durch eine ehrgeizigere Haushaltskonsolidierung – das Rating weiter verbessern.

Die politische Situation sorgt für zusätzliche Unsicherheit: Der Mangel an parlamentarischer Unterstützung erschwert die Verabschiedung des Haushalts für 2026 und bremst dringend benötigte Reformen. Seit 2023 wurden keine neuen Finanzpläne beschlossen. Zudem belasten Korruptionsvorwürfe gegen regierungsnahe Mitglieder die Stabilität der Koalition.

Fazit: Starke Wirtschaft – fragile Politik

Spanien präsentiert sich wirtschaftlich robuster denn je, gleichzeitig stellen politische Risiken und hohe Staatsverschuldung eine Herausforderung dar. Der Aufstieg im Rating stärkt dennoch die internationale Wahrnehmung des Landes als Investitionsstandort und unterstreicht die dynamische Entwicklung der spanischen Wirtschaft.

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