Distrikt 1 in Kathmandu brennt – Revolution der Gen Z: Spanisches Außenministerium warnt vor Reisen nach Nepal

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Distrikt 1 brennt - Revolution in Kathmandu: Spanisches Außenministerium warnt vor Reisen nach Nepal
Foto: Soziale Medien

Chaos in Kathmandu nach Jugendaufstand

In Nepals Hauptstadt Kathmandu herrscht seit Tagen Ausnahmezustand. Auslöser war eine Jugendrevolte gegen politische Korruption, die von der Regierung gewaltsam niedergeschlagen wurde. Nach offiziellen Angaben kamen dabei mindestens 30 Menschen ums Leben. Die Proteste begannen am Montag, nachdem die Regierung soziale Netzwerke und Messaging-Apps blockiert hatte – ein Schritt, der viele junge Menschen endgültig auf die Straße brachte.

Militär kontrolliert Straßen – Ausgangssperre verhängt

Die Armee hat mittlerweile die Kontrolle übernommen und eine landesweite Ausgangssperre verhängt. Spanische Entwicklungshelfer wie Javier Rodríguez aus Sevilla berichten von „gespenstisch ruhigen Straßen“, während noch Stunden zuvor Gebäude, Einkaufszentren und sogar das Parlament in Flammen standen. Über 3.000 Gefangene wurden aus Gefängnissen befreit, darunter auch politische Häftlinge. Die Regierung trat zurück und floh ins Exil.

Spanische Kolonie in Nepal in Sorge

In Kathmandu leben rund 20 Spanier, die vor allem im Bereich Entwicklungsarbeit und Abenteuertourismus tätig sind. Viele von ihnen äußern Verständnis für die Wut der Jugendlichen. Rodríguez erklärt: „Die Jugend hat keine Perspektive und sieht nur die Korruption der Politiker. Sie wollen auswandern, weil es hier keine Zukunft gibt.“

Verzweifelte Jugend ohne Perspektiven

Die Proteste werden vor allem von Studenten und jungen Arbeitern getragen, die oft in prekären Verhältnissen leben. Viele von ihnen arbeiten in Nebenjobs wie Motorradtaxi-Fahrer, während sie studieren. Dennoch sehen sie keine Chancen auf eine würdige Zukunft im eigenen Land. Der Wunsch nach Auswanderung nach Dubai, Europa oder in die USA ist groß.

Gewalt eskaliert – Fragen bleiben offen

Am Dienstag setzten sich die Proteste fort, begleitet von neuen Ausschreitungen. Dabei wurde auch die Frau eines ehemaligen Premierministers getötet. In der Bevölkerung machen sich nun Verschwörungstheorien breit: Warum wurde der Präsident verschont? Wer stellte Treibstoff für die Brandanschläge bereit? Viele Nepalesen vermuten Drahtzieher im Hintergrund.

Spanisches Außenministerium warnt Reisende

Das spanische Außenministerium warnt ausdrücklich vor Reisen nach Nepal und empfiehlt, Menschenansammlungen zu meiden und den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Der Flughafen von Kathmandu wurde zwar wieder geöffnet, doch die Flugsituation bleibt chaotisch.

Tourismus in Gefahr – Hoffnung auf Stabilität

Der Himalaya-Tourismus, der das Rückgrat der nepalesischen Wirtschaft bildet, steht auf dem Spiel. Spanische Bergsteiger und Reiseveranstalter hoffen, dass sich die Lage vor Beginn der Hochsaison im Oktober stabilisiert. „Nepal verdient Frieden und das Ende der Korruption“, sagt der baskische Bergsteiger Alex Txikon.

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